Kurznachrichten

Humanitäre Hilfe im Gazastreifen UN-Organisationen drängen auf Öffnung aller Grenzübergänge

Im Gaza-Krieg sollen nun die Waffen schweigen.

Im Gaza-Krieg sollen nun die Waffen schweigen.

(Foto: Abdel Kareem Hana/AP/dpa)

Die Vereinten Nationen fordern die Öffnung sämtlicher Grenzübergänge in den Gazastreifen, wie Sprecher mehrerer humanitärer UN-Organisationen in Genf sagten. Darunter sind die Weltgesundheitsorganisation (WHO), das UN-Kinderhilfswerk Unicef und das von Israel abgelehnte UN-Hilfswerk für Palästinenser (UNRWA).

Israel hat die Zusammenarbeit in UNRWA Anfang des Jahres beendet, unter anderem wegen seiner angeblichen Nähe zur Terrororganisation Hamas. Ohne das Netzwerk von 12.000 UNWRA-Mitarbeitern im Gazastreifen, die trotz des israelischen Boykotts dort weiter gearbeitet hätten, gehe es aber nicht, sagte UNRWA-Sprecherin Juliette Touma zu Reportern in Genf. "UNRWA ist weiterhin die größte humanitäre Hilfsorganisation im Gazastreifen", sagt sie.

Wie die Arbeit der UN-Organisationen aussehen wird und wer wann was in den Gazastreifen liefern kann, war zunächst noch unklar. Israel kontrolliert die Zugänge und muss grünes Licht geben und die Sicherheit von Konvois garantieren. Ob und wie UNRWA für die humanitären Aufgaben genutzt wird, ist auch noch unklar. "Wir gedeihen, überleben und hoffen. Wir hoffen, dass sich Pragmatismus durchsetzen wird", sagte Touma.

Unter anderem müssten mehr als 650.000 Jungen und Mädchen endlich wieder zur Schule gehen können. Unterricht ist seit dem Terrorüberfall von Terroristen aus dem Gazastreifen auf Israel am 7. Oktober 2023 und dem anschließenden Krieg ausgefallen. Die Hälfe der Minderjährigen sei vorher auf UNRWA-Schulen gewesen, sagte Touma. Es stünden 7.000 UNRWA-Lehrerinnen und Lehrer bereit, um den Unterricht wieder aufzunehmen.

Das Kinderhilfswerk Unicef hat schon lange Vorbereitungen für den Winter getroffen. Jedes Kind im Gazastreifen unter einem Jahr soll zwei Boxen Winterkleidung bekommen, sagt ein Sprecher. Eine Million Decken stünden für alle Minderjährigen bereit. Zudem sei genug Nahrung da, um 50.000 unterernährte Kinder ebenso wie 60.000 schwangere oder stillende Mütter zu versorgen.

Die Vereinten Nationen haben nach eigenen Angaben 170.000 Tonnen Hilfsgüter in der Region, die innerhalb kürzester Zeit in den Gazastreifen gebracht werden können. Darunter sind neben Lebensmittel auch Medikamente und Material zur Reparatur von Infrastruktur.

Quelle: ntv.de, dpa

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