Schatten im Chip-Sektor AMD kürzt die Prognose
12.10.2012, 15:35 Uhr
Technologiewerte könnten den Stempel "schlechte Leistung" aufgedrückt bekommen, meint eine Analystin.
Die Schreckensnachricht erreichte AMD-Aktionäre nach US-Börsenschluss: Der Quartalsumsatz dürfte deutlich stärker einbrechen als erwartet, heißt es. Details will der Chiphersteller kommende Woche vorstellen. Die AMD-Aktien zeigen sich überraschend robust.
Der US-Chiphersteller Advanced Micro Devices (AMD) bekommt die schwächere Nachfrage nach herkömmlichen Desktop-Rechnern zu spüren. Für das dritte Geschäftsquartal musste der Intel-Rivale seine Umsatzprognose absenken und rechnet inzwischen mit einem stärkeren Rückgang als von Analysten erwartet. Die Einnahmen würden im Vergleich zum Vorquartal um zehn Prozent sinken, hatte AMD . Grund für die Entwicklung sei die schwierige Lage der Weltwirtschaft, hieß es.
An der Wall Street machte sich unter Investoren nun die Befürchtung breit, dass der Druck auf die Branche weiter zunehmen könnte. Technologiewerte könnten den Stempel "schlechte Leistung" aufgedrückt bekommen, sagte Kim Forrest, Analystin bei Fort Pitt Capital Group. Bereits vorbörslich sackten die AMD-Aktien um mehr als sieben Prozent ab. Insgesamt sind die Erwartungen an die soeben gestartete Berichtssaison ohnehin niedrig. So schürte der Aluminiumkonzern Anfang der Woche die bestehenden Konjunktursorgen.
Herbe Enttäuschung
AMD leidet aber nicht nur unter der Wirtschaftslage sondern wie Konkurrent Intel auch unter dem Erfolg von wie dem von Apple. Herkömmlichen PCs und Laptops sind nicht mehr so gefragt. AMD hatte bislang damit gerechnet, dass der Umsatz im dritten Geschäftsquartal, das am 29. September endete, nur um ein Prozent im Vergleich zum Vorquartal fällt.
AMD hatte dabei sogar einen Umsatzzuwachs nicht gänzlich ausschließen wollen. Im Vorfeld befragte Analysten rechneten bislang mit einem Umsatzminus von zwei Prozent. Den detaillierten Bericht zu den Quartalszahlen will AMD erst am Donnerstag kommender Woche vorlegen. Am Tag nach der überraschenden Korrektur der Umsatzprognose notierten die AMD-Aktien kurz nach Handelsstart 1,6 Prozent fester bei 3,20 Dollar.
Auch Intel hatte im September die Umsatzprognose gekürzt. Das Unternehmen spürt die schwächere Weltkonjunktur und den Trend hin zu Smartphones und Tablet-PCs, von dem etwa Apple und Samsung profitieren. Auch kleine und leichte Laptops mit Intel-Prozessoren - genannt - stießen auf eine geringere Nachfrage als erhofft.
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Quelle: ntv.de, rts