Wirtschaft

Studie prophezeit sattes Umsatzplus Alternde Bevölkerung ist gut für Mittelstand

Ältere Haushalte geben mehr Geld für Gesundheit und Wohnen aus, so die KfW.

Ältere Haushalte geben mehr Geld für Gesundheit und Wohnen aus, so die KfW.

(Foto: imago/Westend61)

Der demografische Wandel in Deutschland gilt bisher vor allem als Problem. Doch er hat auch seine guten Seiten, wie eine Studie offenbart. Vor allem der Mittelstand profitiere von der alternden Bevölkerung. Und zwar aus einem bestimmten Grund.

Die zunehmende Alterung der Gesellschaft entwickelt sich einer Studie zufolge zur Wachstumsstütze des deutschen Mittelstands. Die kleinen und mittleren Unternehmen erwarten durch den demografischen Wandel ein jährliches Umsatzplus von 24 Milliarden Euro, wie aus der Untersuchung der Förderbank KfW hervorgeht.

"In der Diskussion um den demografischen Wandel stehen vielfach Schwierigkeiten wie Nachfolgeprobleme oder Fachkräfteengpässe im Mittelpunkt, doch das greift zu kurz", sagte KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner. "Die Entwicklung bietet auch Wachstumschancen für viele mittelständische Unternehmen."

So komme es zu Verschiebungen beim Konsum: Ältere Haushalte geben mehr Geld für Gesundheit und Wohnen aus, aber weniger für Bekleidung und Mobilität. Zugleich steige der Bevölkerungsanteil Älterer Jahr für Jahr. Sie seien zudem kaufkräftiger als frühere Generationen. "So ist der Anstieg der privaten Konsumausgaben während der letzten zehn Jahre fast vollständig auf die älteren Haushalte zurückzuführen", erklärte die KfW.

Zuversicht bei den Dienstleistern besonders groß

Jedes fünfte Unternehmen rechne angesichts des Wandels mit Umsatzsteigerungen, nur jedes zehnte mit Einbußen. Während in der Industrie die Pessimisten überwiegen, ist die Zuversicht bei den Dienstleistern besonders groß. Die Unternehmen, die mit sinkender Nachfrage nach ihren Produkten und Dienstleistungen rechnen, müssten rasch handeln, rät die Förderbank.

Seien Kunden und Umsatz erst einmal verloren, sei der Rückstand schwer wettzumachen. Schon heute gingen immerhin 20 Prozent des Investitionswachstums im Mittelstand auf Anpassungen an den demografiebedingt veränderten Konsum zurück. "Die demografische Entwicklung setzt aktuell Investitionsimpulse von fast drei Milliarden Euro jährlich", sagte Zeuner.

Quelle: ntv.de, kst/rts

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