Wirtschaft

Kursexplosion bei Serve Robotics Anleger gehen bei Crowdstrike auf Distanz

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Das Tief der Tech-Aktion zog auch den Dow mit runter.

Das Tief der Tech-Aktion zog auch den Dow mit runter.

(Foto: REUTERS)

Die fatalen globalen Systemausfälle und Betriebsstörungen bringen das verantwortliche IT-Sicherheitsunternehmen Crowdstrike in Bedrängnis. Der Aktienkurs rauscht ab. Dagegen kann eine Lieferroboter-Firma einen Riesensprung machen.

Anhaltende Kursverluste bei Tech-Werten und eine weltweite massive IT-Störung haben die Wall Street belastet. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,9 Prozent tiefer mit 40.287 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gab 0,7 Prozent auf 5505 Zähler nach und der Index der Technologiebörse Nasdaq 0,7 Prozent auf 17.726 Stellen. Für die Gesamtwoche ergibt sich damit für den Dow ein Zuwachs von 0,8 Prozent, während der S&P zwei Prozent und die Nasdaq 3,7 Prozent einbüßten.

Viele Airlines, Medienunternehmen, Banken und Telekom-Firmen meldeten am Freitag Systemausfälle und Betriebsstörungen. Auch im Börsenhandel hakte es zeitweise. Ein Händler in London sagte, mehrere Handelsplattformen hätten Probleme, einige Kunden konnten vorübergehend nicht handeln. Auslöser war ein Update von Cybersicherheitssoftware der Firma Crowdstrike, das Windows-Anwendungen von Microsoft zum Absturz brachte. Crowdstrike-Aktien verloren 11,1 Prozent, Microsoft 0,7 Prozent. Zeitweise hoch im Kurs standen dagegen Cybersecurity-Aktien wie SentinelOne, die rund 7,1 Prozent zulegten, und Palo Alto Networks mit einem Plus von 2,1 Prozent.

Crowdstrike
Crowdstrike 377,80

Tech-Fluch hält an

Die Anleger seien ohnehin nervös, da Gewinnmitnahmen bei Tech-Werten anhielten, sagte Ben Laidler, Aktienstratege bei Bradesco BBI. "Und dieser globale Ausfall sorgt für zusätzliche Unsicherheit." Der Philadelphia Semiconductor Index fiel um 3,1 Prozent. Eine schwächer als erwartete Inflationsrate Anfang Juli und zunehmende Erwartungen, dass Donald Trump die US-Präsidentschaftswahlen gewinnen könnte, seien die Auslöser für eine breite Abkehr von wachstumsabhängigen Technologiefirmen gewesen, sagte Jake Manoukian, Leiter des Bereichs US-Investmentstrategie bei der JP Morgan Private Bank.

Serve Robotics
Serve Robotics 11,73

Anleger rissen sich hingegen um Aktien von Serve Robotics, nachdem der Chip-Konzern Nvidia Investitionen in die Lieferroboter-Firma offengelegt hat. Die Papiere verdreifachten ihren Wert nahezu auf 7,55 Dollar. Wie aus Dokumenten an die US-Börsenaufsicht hervorgeht, erwarb der Chip-Konzern seit vergangenem Sommer Aktien und wandelte Schuldscheine um, was ihn in den Besitz von 3,7 Millionen Aktien oder rund zehn Prozent der Anteile brachte.

Ein trüber Ausblick brockte Corsair den Sturz auf ein Rekordtief ein. Die Papiere des Anbieters von Spezial-Tastaturen und -Mäusen für Computerspieler fielen in der Spitze um 16,5 Prozent auf 8,12 Dollar. Die Nachfrage nach High-End-Gaming-PCs sei weiterhin schwächer als erhofft, da die Verbraucher auf neue GPU-Prozessoren warteten, die erst zum Jahresende auf den Markt kämen, sagte Konzernchef Andy Paul.

Am Rohstoffmarkt setzten Konjunktursorgen Kupfer zu. Auf Wochensicht ist der Preis um etwa fünf Prozent abgesackt. Dass bei der Klausurtagung der Spitzen der Kommunistischen Partei in China keine Details zu weiteren Konjunkturmaßnahmen bekannt gegeben wurden, enttäuschte viele Anleger. Sie fürchten eine schleppende Nachfrage des weltgrößten Metallverbrauchers, da das Wirtschaftswachstum in China zuletzt hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist.

Der Preis für Brent-Rohöl sank um 2,4 Prozent auf 82,69 Dollar je Barrel. US-Leichtöl WTI verbilligte sich um 3,1 Prozent auf 80,26 Dollar. Händler berichteten von abnehmenden Versorgungsängsten, nachdem die Investoren zunehmend auf einen Waffenstillstand im Gazastreifen gesetzt hatten.

Alle Geschehnisse rund um die Börse können Sie noch einmal im "Börsen-Tag" nachlesen.

Quelle: ntv.de, mba/rts

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