Wirtschaft

Holen Jogis Jungs den Titel? Banker errechnen EM-Chancen Deutschlands

Holen Jogis Jungs den Pott? Die Statistik äußert sich dazu nur in Wahrscheinlichkeiten.

Holen Jogis Jungs den Pott? Die Statistik äußert sich dazu nur in Wahrscheinlichkeiten.

(Foto: imago/Eibner)

Finanzprofis interessieren sich neben Geld auch für die lustigen Seiten des Lebens - wie die anstehende Fußball-EM. Was sie normalen Fan voraus haben: Ihnen stehen komplexe Analyse-Tools zur Verfügung. Damit errechnen sie, wer den Cup holen könnte.

Die Volkswirte der Dekabank erachten nach eigener Aussage keinen "noch so obskuren Stimmungsindikator" für zu gering, um ihn nicht durch eine Prognose zu ehren. Das gilt auch für die anstehende Fußball-EM in Frankreich, die als "wirtschaftliches Ereignis" bewertet wird.

Unter diesem Vorwand haben die Dekabank-Ökonomen ihre Computer angeworfen, um letztendlich das zutage zu bringen, was alle Fußball-Begeisterten in Deutschland gerne hören wollen: Wie groß die Chancen von der "Mannschaft" (wie der vom DFB aufgezwungene Spitzname unserer Nationalmannschaft lautet) auf den Titel sind.

Das angewendete Analyseverfahren ist komplex: Ein Faktor für die Berechnung ist die Elo-Stärke der jeweiligen Teams - eine Wertung der Spielstärke, die auch bei Go- und Schachspielern angewendet wird. Aus deutscher Sicht schon mal ein Hoffnung machender Ansatz, denn in der Elo-Rangliste steht die deutsche Nationalmannschaft auf Platz eins. Vor Argentinien und Brasilien, die bei der Fußball-EM zum Glück nicht mitmachen dürfen. Aber auch historische Daten und Wahrscheinlichkeits-Formeln flossen in die Analyse mit ein.

Deutsches Vorrunden-Aus zweitwahrscheinlichstes Szenario

Das Ergebnis: Die Nation mit der höchsten Wahrscheinlichkeit, Europameister zu werden ist - Trommelwirbel! - Deutschland. Und zwar, so lautet die Prognose der Computer, werden Jogi Löws Jungs Angstgegner Spanien im Finale schlagen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Deutschland Europameister 2016 wird, liegt nach dieser Berechnung bei präzisen 27,17846 Prozent. Einziger Wermutstropfen: Das deutsche Team könnte mit einer Wahrscheinlichkeit von 19,78961 Prozent bereits in der Vorrunde rausfliegen. Es ist übrigens das zweitwahrscheinlichste Szenario nach dem Gesamtsieg.

Auch für den möglichen Turnierverlauf bis zum Finale spuckten die Rechner eine Einschätzung aus. Als wahrscheinlichste Gegner Deutschlands im Achtelfinale sehen sie Frankreich, die Schweiz oder Rumänien. Ist einer von diesen ausgeschaltet, folgen im Viertelfinale am ehesten Spanien, Belgien oder Kroatien. Im Halbfinale könnte Deutschland dann England, Frankreich oder Portugal gegenüberstehen - Frankreich natürlich nur, wenn es nicht bereits im Achtelfinale besiegt wurde.

Sieger der EM 2012 korrekt vorausgesagt - nachträglich

Sollte es Deutschland wider Erwarten nicht schaffen, wäre der zweitwahrscheinlichste Turniersieger laut dem statistischen Modell - wenig verwunderlich - Spanien. Gastgeber Frankreich folgt von der Wahrscheinlichkeit her erst auf Platz drei, England knapp dahinter. Die geringsten Aussichten auf den Titel "Fußball-Europameister 2016" haben die laut Dekabank die Nordiren.

Der Vorteil an dem Rechen-Modell, so die Volkswirte, sei seine Überprüfbarkeit. So haben sie es auch auf die Fußball-Europameisterschaft 2012 angewandt, um ihre Methode nachträglich zu überprüfen. Der damalige Sieg Spaniens sei korrekt vorhergesagt worden, heißt es. Allerdings nicht das gute Abschneiden Italiens, was "für die Prognosen zur aktuellen EM zu denken gibt".

Quelle: ntv.de, kst

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen