Fernsehsparte macht Freude Bertelsmann will Ergebnissprung
12.11.2013, 13:40 Uhr
Erfolgsshow auf RTL: "Die 2: Gottschalk und Jauch (l.) gegen alle"
(Foto: picture alliance / dpa)
Bertelsmann steht vor einem Rekordjahr. Um ein Fünftel soll das Ergebnis klettern. Europas größter Medienkonzern profitiert dabei vor allem von der sehr gut laufenden Fernsehtochter. Auch die hat Großes vor.
Europas größter Medienkonzern Bertelsmann traut sich nach Rekordzahlen in den ersten neun Monaten für das Gesamtjahr ein sattes Ergebnisplus zu. Vorstandschef Thomas Rabe sagte, er erwarte 2013 einen Anstieg des Konzernergebnisses um mehr als 20 Prozent. 2012 hatte Bertelsmann (RTL Group, Gruner + Jahr, Random House, Arvato, BMG) einen Umsatz von 16,1 Milliarden Euro und ein Ergebnis in Höhe von 619 Millionen Euro erzielt.
Im Zeitraum Januar bis September legte das Konzernergebnis um 19 Prozent auf 622 Millionen Euro zu. Dazu trugen unter anderem einige Dienstleistungsgeschäfte und die Fernsehtochter RTL Group bei.
RTL Group mit großem Ziel
Letztere hat trotz weiter schrumpfender Werbemärkte in Europa die Gewinne im dritten Quartal deutlich gesteigert. Der Überschuss legte um elf Prozent auf 117 Millionen Euro zu. Das bereinigte Betriebsergebnis (Ebita) stieg um sieben Prozent auf 162 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte der Verkauf eines Gebäudes in London den Gewinn in die Höhe getrieben. Unter Einbeziehung dieses Sonderfeffekts schrumpfte das Ebita um zwei Prozent.
In den ersten neun Monaten schaffte Europas größte werbungsfinanzierte Sendergruppe ebenfalls eine Ergebnissteigerung. Vor allem dank RTL Deutschland sei das operative Ergebnis im Zeitraum um 6,4 Prozent auf 714 Millionen Euro gestiegen, so die RTL Group. Der Nettogewinn kletterte um 41,2 Prozent auf 535 Millionen Euro. Der Umsatz sank allerdings wegen schwächelnder Werbemärkte um 1,5 Prozent auf 4,48 Milliarden Euro. Es sei bislang ein "sehr solides Geschäftsjahr" gewesen, sagte Geschäftsführerin Anke Schäferkordt.
Nach einem positiven Start ins für die Branche wichtige Schlussquartal rechnet die RTL Group für das Gesamtjahr mit einem Geschäftsergebnis (Ebita) von mehr als einer Milliarde Euro. An der Börse gaben die Aktien der RTL Group rund ein Prozent nach.
"Wollen Milliarden investieren"
Für die Mutter Bertelsmann hatte Konzernchef Rabe im Oktober angekündigt, den Umsatz in den nächsten Jahren auf 20 Milliarden Euro zu steigern. Bertelsmann- Finanzvorstand Judith Hartmann sagte jetzt: "Wir sind finanziell in einer sehr guten Verfassung und können zur Umsetzung der Konzernstrategie in den nächsten Jahren mehrere Milliarden Euro investieren."
Die Nettofinanzschulden stiegen um 208 Millionen auf 1,42 Milliarden Euro. Der Konzern investierte knapp 1,2 Milliarden Euro plus übernommene Finanzschulden von knapp 600 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: insgesamt 447 Millionen Euro). Dabei schlugen vor allem die Übernahme des Finanzdienstleisters Gothia sowie des Anteils des Investors KKR am Musikrechteunternehmen BMG zu Buche.
Quelle: ntv.de, rts/dpa