Gewerkschaft, Mieter und Industrie Bündnis fordert "Wohnungsbau-Jahr" 2016
29.12.2015, 10:42 Uhr
Nicht nur Hunderttausende Flüchtlinge brauchen dringend Wohnungen. Auch der anhaltende Zuzug vom Land in die Städte sorgt für Wohnungsnot.
(Foto: dpa)
275.000 Wohnungen wurden 2015 in Deutschland fertiggestellt. Viel zu wenig, finden Verbände und Organisationen der Branche. In den kommenden Jahren müsse diese Zahl auf 400.000 erhöht werden, nicht nur wegen der vielen Flüchtlinge.
Angesichts der angespannten Wohnungsmärkte in Großstädten und steigender Flüchtlingszahlen hat ein breites Branchenbündnis eine "Wohnungsbau-Offensive" gefordert. In den kommenden Jahren müssten pro Jahr 400.000 Wohnungen neu gebaut werden, heißt es in einem Papier der Bau- und Immobilienbranche. Zu dem Bündnis gehören 29 Verbände und Organisationen, darunter der Deutsche Mieterbund und die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt. Das teilte die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau in Berlin mit.
Gerade in Großstädten und Ballungsräumen habe sich das schon bestehende Wohnungsdefizit in diesem Jahr noch einmal enorm vergrößert, hieß es. Der Zuzug von Flüchtlingen nach Deutschland stelle den Wohnungsmarkt vor eine zusätzliche Herausforderung. Die Politik müsse 2016 zum "Wohnungsbau-Jahr" machen, fordert das Bündnis. Über den schon bestehenden Wohnungsneubau hinaus seien jährlich rund 80.000 neue Sozialmietwohnungen notwendig, dazu noch einmal 60.000 bezahlbare Wohnungen in Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt.
Außerdem forderte das Bündnis zusätzliche Steueranreize für den Neubau von bezahlbaren Wohnungen. In diesem Jahr werden früheren Angaben von Verbänden zufolge schätzungsweise 275.000 neue Wohnungen in Deutschland fertiggestellt. Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes etwa hatte bereits gefordert, es seien 400.000 neue Wohnungen jährlich notwendig. Grund seien die Wanderung vom Land vor allem in boomende Großstädte sowie die steigenden Flüchtlingszahlen.
Quelle: ntv.de, mbo/dpa