Wirtschaft

Alternative im Nahverkehr Bund erwägt Transrapid-Wiederbelebung

Im Emsland stehen noch die Reste einer Transrapid-Teststrecke.

Im Emsland stehen noch die Reste einer Transrapid-Teststrecke.

(Foto: imago/Jürgen Ritter)

Das CSU-geführte Verkehrsministerium belebt einen bayerischen Traum wieder: mit einer Magnetschwebebahn von Hauptbahnhof zum Flughafen. Vor einem Jahrzehnt war die Realisierung an den Kosten gescheitert. Nun soll neu geprüft werden.

Das Bundesverkehrsministerium will mit einer Machbarkeitsstudie den Einsatz von Magnetschwebebahnen im Nahverkehr untersuchen lassen. Man wollen prüfen, welches technische, wirtschaftliche und ökologische Potenzial die Technologie auch im Vergleich zu anderen Transportmitteln wie U-Bahn, Regionalbahn oder Straßenbahn habe, sagte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer in München. Dabei handele es sich um ein "völlig neues Magnetschwebesystem 'Made in Germany'", entwickelt von dem Baukonzern Max Bögl im oberpfälzischen Sengenthal.

Edmund Stoiber, 2002

Wenn Sie vom Hauptbahnhof in München mit 10 Minuten, ohne dass sie am Flughafen noch einchecken müssen, dann starten Sie im Grunde genommen am Flughafen, am Hauptbahnhof in München starten Sie Ihren Flug. 10 Minuten.

Zum Einsatz kommen könnte die Technologie am Münchner Flughafen. Die Flughafen-Betreiber rechnen in den kommenden Jahren mit einer Zunahme der Verkehrsströme auf dem Areal des Airports. Vor diesem Hintergrund wolle man die Mobilität auf dem Gelände verbessern, sagte der Vorstandsvorsitzende Jost Lammers. "Die jetzt auf den Weg gebrachte Untersuchung kann hier wichtige Erkenntnisse und Entscheidungshilfen liefern." Im ersten Teil der Studie soll es demnach um die Potenziale der Technologie im Allgemeinen gehen. Im zweiten Teil steht mit dem Flughafen München dann ein erster konkreter Anwendungsfall im Fokus.

Im März 2008 hatten die Bundesregierung, Bayern und ein Industriekonsortium Pläne für eine rund 37 Kilometer lange Transrapid-Strecke zwischen dem Münchner Flughafen und der Innenstadt endgültig begraben. Grund waren die immer weiter gestiegenen Kosten auf am Ende mehr als drei Milliarden Euro.

Zum Klassiker im Umfeld dieser Planungen wurde der Versuch einer Lobeshymne des damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber auf das Projekt. Sagen wollte er, dass die Fahrt vom Hauptbahnhof zum Flughafen mit dem Transrapid nur zehn Minuten dauern würde. Die Formulierung indes geriet etwas umständlich.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/DJ

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