Wirtschaft

Im Kampf mit "Marktturbulenzen" Centrotherm büßt Umsatz ein

"Die Zahlen sind richtig schlecht": Der Markt macht sich Sorgen.

"Die Zahlen sind richtig schlecht": Der Markt macht sich Sorgen.

(Foto: REUTERS)

Die Umbrüche in der Solarindustrie machen der Branche auf beiden Seiten des Atlantiks schwer zu schaffen: Unternehmen wie First Solar und Centrotherm schrauben sich in den ersten drei Monaten des Jahres tiefer. Die Prognosen fallen sehr unterschiedlich aus.

Der schwäbische Anlagenbauer Centrotherm muss zum Jahresauftakt einen Umsatzeinbruch und rote Zahlen verkraften. Die Erlöse brachen von 189,3 Mio. Euro vor Jahresfrist um mehr als die Hälfte auf 82,5 Mio. Euro ein.

Operativ schrieb die ein Minus von knapp 43 Mio. Euro nach einem Gewinn von 17,7 Mio. im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Den bezifferte der Vorstand mit 508,2 Mio. Euro. Das Volumen der zu bearbeitenden Aufträge lag damit 85 Mio. Euro über dem Vergleichswert vom Jahresende 2011.

"In den Zahlen spiegeln sich die wider, mit denen auch wir zu kämpfen haben", erklärte Finanzvorstand Thomas Riegler. Die Branche befinde ich in der bislang schwersten Krise.

An der Börse sorgten die Eckdaten für einen weiteren Kursverlust. Die TecDax-Titel verloren in der Spitze bis zu 9,8 Prozent auf 6,58 Euro. Vor einem Jahr wurden sie noch mit mehr als 41 Euro gehandelt und gehörten zu den Vorzeigewerten im Technologiesektor.

"Die Zahlen sind richtig schlecht, eine große Überraschung ist das angesichts der allerdings nicht", sagte ein Aktienhändler. Den Ausblick bezeichnete er als wenig ermutigend. Das Unternehmen hatte erklärt, es gehe für das erste Halbjahr von keiner Verbesserung der aktuellen Situation aus.

Nach einem Verlust im vergangenen Jahr hatte der Vorstand im März die Reißleine gezogen: In Deutschland wurden 400 Stellen gestrichen, ein Werk soll geschlossen werden. Künftig soll wieder mehr Gewicht auf das angestammte Geschäft mit der Halbleiterindustrie gelegt werden.

Dreistellig rot: First Solar

Dass die Krise der Solarbranche nicht auf Unternehmen aus Deutschland beschränkt bleibt, belegen die Zahlen von First Solar: Der US-Konzern rutschte zu Jahresbeginn überraschend in die Verlustzone. Der Fehlbetrag im ersten Quartal belief sich auf 449 Mio. Dollar, wie der größte Solarmodulbauer der USA am Vorabend nach US-Börsenschluss mitgeteilt hatte.

First Solar begründete die Entwicklung mit dem Preisverfall für Solarmodule. Analysten hatten unterm Strich einen Gewinn erwartet. Im Vorjahreszeitraum hatte noch ein Überschuss von knapp 116 Mio. Dollar in der Bilanz gestanden. Der Umsatz fiel um 12 Prozent auf 497 Mio. Dollar.

Trotz des schlechten Starts erhöhte First Solar seine Jahresprognose. Das Unternehmen rechnet nun mit einem Gewinn je Aktie zwischen 4,00 und 4,50 Dollar und nicht mehr zwischen 3,75 und 4,25 Dollar. First Solar begründete dies mit den gesunkenen Produktionskosten. Erst im März hatte der Konzern angekündigt, wegen der Kürzung der Solarsubventionen weltweit 2000 Stellen zu streichen - davon allein 1200 .

Quelle: ntv.de, rts

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