Wirtschaft

Sieben Prozent wohl unrealistisch China erwartet schwächeres Wachstum

Es wird erwartet, dass die Regierung die lockere Geldpolitik fortsetzt.

Es wird erwartet, dass die Regierung die lockere Geldpolitik fortsetzt.

(Foto: REUTERS)

Sieben Prozent soll die chinesische Wirtschaft wachsen. Allerdings wird für das dritte Quartal die Wahrscheinlichkeit, dass eine Sechs vor dem Komma steht, immer größer. Anfang der kommenden Woche bringt das Statistikamt die Zahlen heraus.

Das Wirtschaftswachstum in China ist Ökonomen zufolge im dritten Quartal erstmals seit der globalen Rezession Anfang 2009 unter die Marke von sieben Prozent gerutscht. Experten rechnen im Schnitt mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von 6,8 Prozent. Im zweiten Quartal hatte es noch zu einem Plus von 7,0 Prozent gereicht.

Das Statistikamt in Peking will die Daten am kommenden Montag veröffentlichen. Sie werden an den Finanzmärkten genau beobachtet - schürten doch die Börsenturbulenzen im Sommer die Sorge vor einem Abschwung der nach den USA größten Volkswirtschaft der Welt. Dem Exportweltmeister macht die schwächelnde Nachfrage aus wichtigen Absatzmärkten zu schaffen, während sinkende Immobilienpreise die heimische Wirtschaft belasten.

"Wir gehen davon aus, dass die Regierung ihre lockere Geldpolitik fortsetzt und in Reaktion auf die verlangsamte Konjunkturdynamik ihre Ausgaben steigert", erklärten die Ökonomen der Investmentbank China International Capital Corp (CICC). Das dürfte kurzfristig den Abwärtstrend dämpfen, auf lange Sicht sei es aber schwierig, diesen umzukehren.

Niedrigere Wachstumsraten durch Umbau

Die chinesische Zentralbank hat ihren Leitzins seit November 2014 bereits fünfmal gesenkt, um mit dem billigen Geld die Konjunktur anzuschieben. Die CICC-Analysten gehen davon aus, dass eine weitere Senkung um 0,25 Punkte bis Jahresende folgt. Zudem dürfte den Geschäftsbanken erlaubt werden, weniger Geld bei der Zentralbank zu parken - das stünde dann für Kredite zur Verfügung, die Investitionen und den Konsum stimulieren können.

Nach Jahren des Booms will die chinesische Regierung die Wirtschaft umbauen und auf einen nachhaltigen Pfad führen. Sie setzt dabei auf eine Stärkung des Konsums und will Ausfuhren und Einfuhren ausgewogener sowie die Wirtschaft insgesamt umweltfreundlicher gestalten. Dabei werden vorübergehend auch niedrigere Wachstumsraten in Kauf genommen.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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