Wirtschaft

Sturmgewehr auf dem Rücken China lässt Robo-Kampfhund aufmarschieren

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Bei einer Militärübung der chinesischen Armee taucht ein Roboterhund des Herstellers Unitree mit einem Sturmgewehr auf dem Rücken auf. Der Hersteller beteuert: Er habe keine Geschäftsbeziehungen mit dem Militär. Investoren geraten in Erklärungsnot.

Bei einer gemeinsamen Militärübung mit Kambodscha hat die chinesische Armee einen ganz besonderen neuen Rekruten in ihren Reihen begrüßt. Neben den 760 chinesischen Militärangehörigen zeigen Videoaufnahmen einen mit einem Sturmgewehr ausgestatteten Roboterhund der chinesischen Firma Unitree Robotics. Gegenüber dem staatlichen Fernsehen sagte ein Soldat laut einem Bericht der "Financial Times", der Roboterhund könne schießen, nachdem er einen Feind entdeckt habe. Außerdem sei der Hund ein neues "Teammitglied" für Kampf- und Verteidigungsoperationen in Städten geworden.

Aus dem Unternehmen mit Sitz in Hangzhou hieß es derweil, dass es die Roboter nicht an das chinesische Militär verkaufe. Wie die Volksbefreiungsarmee an den Hund gekommen ist, ist bislang nicht bekannt. Unitree erklärte, seine Produkte würden ausschließlich für den zivilen Gebrauch hergestellt, und das Startup sei nicht an deren Einsatz für militärische Zwecke beteiligt. "Das Unternehmen unterhält auch keine vertraglichen oder geschäftlichen Beziehungen zu militärisch relevanten Parteien", zitiert die "Financial Times" Unitree.

Die Nutzung durch das chinesische Militär zeigt allerdings: Geldgeber können nur schwer sicherstellen, dass ihre Investitionen in bahnbrechende Technologien wie Robotik nicht militarisiert werden. Das Unternehmen wird von führenden Risikokapitalgebern unterstützt und hat zuletzt im Februar rund 140 Millionen US-Dollar eingesammelt. Unter ihnen sind Neil Shens HongShan, Matrix Partners China und Shunwei Capital, das vom Xiaomi-Gründer Lei Jun gegründet wurde. An der Finanzierungsrunde war auch die bekannte Essenslieferdienst-App Meituan beteiligt. Sie ist jetzt mit einem Anteil von acht Prozent einer der größten externen Investoren.

HongShan verweist laut "Financial Times" darauf, dass es nicht in Unternehmen investiere, die militärische Zwecke unterstützen. Aber es liege außerhalb ihrer Kontrolle, wenn jemand die Produkte von Unitree unabhängig von Dritten erwerbe. Dem Bericht zufolge vertreibt Unitree Roboterhunde, die denen, die das chinesische Militär verwendet, ähnlich sehen, auf Amazon.

Die Roboterhunde von Unitree sind erstmals 2022 in Shanghai in Erscheinung getreten. Damals nutzte eine örtliche Wohnungsbaugesellschaft sie, indem sie ihnen ein Megaphon auf den Rücken schnallte, um Durchsagen an die Bewohner der Stadt durchzugeben.

Quelle: ntv.de, jki

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