Kampf um das Wachstum China pumpt Milliarden in Staatsbanken
19.08.2015, 08:34 Uhr
In China sind auch die Aktienmärkte unter Druck.
(Foto: imago/China Foto Press)
Der stark stotternde Konjunkturmotor in China rufen Regierung und Notenbank auf den Plan. Die People's Bank of China (PBoC) unterstützt zwei wichtige Staatsbanken mit fast 100 Milliarden US-Dollar. In China ist das Wachstumsziel von 7 Prozent in Gefahr.
Im Kampf gegen ein sich verlangsamendes Wirtschaftswachstum hat China die Schlagkraft zweier Staatsbanken um 93 Milliarden US-Dollar verstärkt. Der von der chinesischen Notenbank People's Bank of China (PBoC) unterstützten Zeitung "Financial News" zufolge erhielt die China Development Bank (CDB) 48 Milliarden und die Export-Import Bank of China 45 Milliarden Dollar aus nationalen Währungsreserven für die Finanzierung von Infrastruktur- und Exportprojekten.
Im April hatte das höchste Verwaltungsorgan des Landes, der Staatsrat, einen Plan zur Umstrukturierung der sogenannten Policy Banks gebilligt. Bei den politikorientierten Staatsbanken übernimmt die Export-Import Bank of China üblicherweise Finanzierungsaufgaben im Außenhandel und die CDB vergibt Kredite zu Vorzugszinsen für staatliche Infrastrukturprojekte.
Die Geldspritze werde die Kapitalstärke der beiden Banken stärken und ihnen ermöglichen, stabiles Wachstum und den Lebensstandard der chinesischen Bevölkerung zu fördern, zitierte die Zeitung einen nicht namentlich genannten Notenbankvertreter. Demnach leitet die PBoC das Reformprogramm. China will auch seine Position als Exporteur von Hightech-Produkten stärken, wobei der Export-Import Bank eine entscheidende Rolle zukommen dürfte.
Regierung glaubt an Export-Wachstum
Nach dem überraschend deutlichen Einbruch der Exporte versucht die Regierung in Peking indes, die Märkte zu beruhigen. Der massive Rückgang sei auf die schwache weltweite Nachfrage und die Stärke der Landeswährung Yuan zurückzuführen, sagte ein Sprecher des Handelsministeriums. Auf das Gesamtjahr gesehen könnten die Exporte aber weiter steigen.
Im Juli waren die Ausfuhren in der Landeswährung im Vorjahresvergleich um 8,9 Prozent gefallen. Im Juni war auf Yuan-Basis noch ein Anstieg um 2,1 Prozent verzeichnet worden. In US-Dollar belief sich der Rückgang im Juli auf 8,3 Prozent, Volkswirte hatten lediglich einen Rückgang der Exporte um 2,2 Prozent vorhergesagt.
Der drastische Rückgang sei auch auf gestiegene Arbeitskosten zurückzuführen, sagte der Sprecher weiter. Zudem seien die Exporte in der Vorjahresfrist relativ hoch gewesen. Mit Blick auf die ersten sieben Monate des Jahres seien die Exporte lediglich 1 Prozent niedriger. Dem Sprecher zufolge ist die Lage des Außenhandels komplizierter als erwartet.
China hat den Yuan in der vergangenen Woche um rund 2 Prozent abgewertet. Die Abwertung sorgte für Applaus unter den chinesischen Exporteuren, von denen es viele dieses Jahr schwer hatten. Die Maßnahme sorgt dafür, dass die Produkte der Exporteure auf anderen Märkten billiger zu haben sind. Peking hat zudem weitere Maßnahmen umgesetzt, um die Exportwirtschaft zu stützen. Unter anderem wurden bürokratische Hindernisse abgebaut und Steuervorteile gewährt.
Quelle: ntv.de, wne/DJ