Wirtschaft

Maßnahmen beunruhigen Chinas Börse schlittert tiefer

Peking versucht mit Stützmaßnahmen den Kursverfall an den Börsen zu stoppen.

Peking versucht mit Stützmaßnahmen den Kursverfall an den Börsen zu stoppen.

(Foto: REUTERS)

Kein Ende der Talfahrt an den chinesischen Börsen in Sicht: Erneut geben die Kurse deutlich nach, diesmal kommt die Rettung nicht - wie am Mittwoch - in letzter Minute. Für Verunsicherung sorgt die Geldpolitik der chinesischen Zentralbank.

Sorgen um die chinesische Wirtschaft haben den Aktienmärkten der Volksrepublik erneut deutliche Verluste beschert. In Shanghai setzten sich die Kurskapriolen fort, der Leitindex Composite schloss 3,4 Prozent tiefer bei 3664 Punkten. Am Vortag hatte der Aktienmarkt es nach heftigen Verlusten zum Handelsschluss noch in die Gewinnzone geschafft. Die Börse in Shenzhen sackte am Donnerstag um drei Prozent ab. Der Aktienmarkt in Hongkong verlor 1,7 Prozent und schloss auf dem tiefsten Stand seit acht Monaten.

Shanghai Composite
Shanghai Composite 3.812,51

Für etwas Unruhe sorgte in China der Umstand, dass die Zentralbank People's Bank of China (PBoC) erneut außergewöhnlich hohen Summen in das Finanzsystem steckt. Bei der routinemäßigen Geldmarktoperation pumpte die PBoC am Dienstag insgesamt 120 Milliarden chinesische Yuan oder umgerechnet rund 18,77 Milliarden US-Dollar mit dem Kauf von speziellen Rückkaufvereinbarungen, kurz Reverse Repo, in den Markt. Das ist die größte Summe an einem Tag seit etwa 19 Monaten. "Das vorherrschende Thema ist, dass Schwellenländer derzeit bei Anlegern nicht gut gelitten sind", sagte Marktstratege Shane Oliver von AMP Capital.

Warten, ob Regierung noch einmal eingreift

Peking versucht zudem mit Stützmaßnahmen den Kursverfall an den Börsen zu stoppen. So werden beispielsweise Papiere im Auftrag der Regierung aufgekauft. Dies nutzen laut Analysten viele Anleger, um Papiere angesichts der mauen Wirtschaftsaussichten des Landes abzustoßen. Investoren warten derzeit darauf, ob die Regierung noch einmal eingreift, um den Leitindex in Shanghai über der 3500-Punkte-Marke zu halten. Sollte das nicht passieren, dürften laut Analysten weitere Anleger Aktien verkaufen.

Die chinesischen Aktienmärkte sind seit einigen Monaten auf Berg- und Talfahrt. Nachdem die Kurse im vergangenen Jahr um rund 150 Prozent nach oben schossen, verloren sie im Juni binnen weniger Wochen ein Drittel ihres Wertes.

Quelle: ntv.de, kst/DJ/dpa

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