Vom tiefen Minus plötzlich ins Plus Chinas Börsen vollziehen mysteriöse Wende
19.08.2015, 11:39 Uhr
Chinas Aktienmärkte erleben seit zwei Monaten eine extreme Berg- und Talfahrt.
(Foto: REUTERS)
Zunächst sieht es nach einer Fortsetzung der rasanten Talfahrt an Chinas Festlandbörsen aus. Doch nach anfänglichen Verlusten von mehr als fünf Prozent drehen sie wie von Geisterhand ins Plus. Analysten haben eine Vermutung, was dahinter steckt.
Zu Beginn des Handels an der Börse in Shanghai sah es nach einer Fortsetzung der Talfahrt vom Vortag aus: Um mehr als fünf Prozent fiel der Leitindex Shanghai Composite zweitweise nach unten. Zusammen mit den Verlusten vom Vortag hätte dies einen Absturz von mehr als elf Prozent seit Handelsschluss am Montag ergeben. Gleichzeitig näherte sich der Index mit seinem Tagestief bei 3558 sogar dem Jahrestief von Anfang Juli.
Doch dann kam plötzlich die Wende, förmlich aus dem Nichts. Der Shanghai Composite machte seine Verluste nach und nach wieder gut und schloss am Ende sogar mit einem Plus von 1,2 Prozent auf 3794 Punkten. Auch der Component Index der anderen großen Festland-Börse in Shenzhen legte um gut zwei Prozent auf 12.960 Punkte zu - nachdem er am Morgen ebenfalls zunächst um mehr als fünf Prozent abgerutscht war.
Analysten vermuten staatliche Hilfen
Was war der Grund für den Umschwung? Klare Erkenntnisse gibt es dazu nicht. Analysten sprachen jedoch von staatlichen Hilfen, die im späten Handel zur Stabilisierung der Kurse beigetragen hätten. Wie und in welcher Form, bleibt aber vorerst ein Geheimnis. Bereits in den vergangenen Monaten hatte die chinesische Regierung mit verschiedenen Maßnahmen versucht, die Kurse an den heimischen Börsen zu stabilisieren: etwa durch Aktienaufkäufe durch Staatskonzernen, einer Leitzinssenkung auf Rekordtief durch die People's Bank of China oder das Verbot schneller Leerverkäufe.
Chinas Aktienmärkte erleben seit zwei Monaten eine extreme Berg- und Talfahrt: Getrieben von Privatanlegern, die Aktien auf Pump kauften, war der Leitindex in Shanghai binnen eines Jahres um mehr als 150 Prozent gestiegen. Mitte Juni folgte dann der Einbruch, innerhalb weniger Wochen verlor der Index ein Drittel, woraufhin es zu den ersten staatlichen Eingriffen kam.
Quelle: ntv.de, kst/dpa