Hilfe für Finanzinstitute Chinas Notenbank senkt Schlüsselzins
30.03.2020, 18:20 Uhr
Volkswirte erwarten, dass die chinesische Konjunktur im ersten Quartal eingebrochen ist
(Foto: picture alliance / dpa)
Im Kampf gegen die Viruskrise lockert China die geldpolitischen Zügel: Die Notenbank senkt einen wichtigen Zinssatzsatz, damit die Finanzinstitute flüssig bleiben.
Die chinesische Notenbank greift der Wirtschaft des Landes im Kampf gegen die Folgen der Corona-Krise mit niedrigeren kurzfristigen Zinsen für die Banken unter die Arme. Der Zinssatz für Notenbankgeld, das den Geschäftsbanken des Landes für einen Zeitraum von sieben Tagen zur Verfügung gestellt wird, wird von 2,4 Prozent auf 2,2 Prozent gesenkt.
Bei den sogenannten Reverse-Repo-Geschäften leihen sich Geschäftsbanken von der Zentralbank Geld. Im Gegenzug übertragen sie Sicherheiten, in der Regel Wertpapiere, an die Zentralbank. Nach einer bestimmten Laufzeit werden diese Sicherheiten von der Geschäftsbank zurückgekauft und die Zinsen beglichen.
Die Senkung des Zinssatzes für solche Rückkaufvereinbarungen soll nun die Liquidität des Bankensystems gewährleisten. Der Ökonom Yan Se vom Finanzhaus Founder Securities in Peking sieht in dem Schritt die Verantwortung Chinas, zur Stabilisierung der Märkte der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) beizutragen.
Wirtschaft geschrumpft
Die Notenbank habe bei ihrer Zinsentscheidung sowohl die chinesische Wirtschaft als auch das eingetrübte wirtschaftliche Umfeld im Ausland berücksichtigt, wird Notenbankberater Ma Jun in den staatlichen Medien zitiert. Ihm zufolge hat die Bank of China noch größeren geldpolitischen Spielraum. Erst kürzlich hat die Notenbank rund sieben Milliarden Dollar ins Finanzsystem gepumpt.
Volkswirte erwarten, dass die chinesische Konjunktur im ersten Quartal eingebrochen ist. Viele Experten gehen daher davon aus, dass die Notenbank gegenhalten und schon bald weitere Zinssätze kappen wird.
Quelle: ntv.de, tst/rts/dpa