Wirtschaft

Pfefferspray gegen die "Bastarde" Daimler-Manager beleidigt Chinesen

Daimler macht sich die Wortwahl des Managers ausdrücklich nicht zu Eigen.

Daimler macht sich die Wortwahl des Managers ausdrücklich nicht zu Eigen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Auf einem Parkplatz in Peking gerät der Leiter der Lastwagen-Sparte von Daimler in einen handfesten Streit: Medienberichten zufolge fällt auch das Wort "Bastarde". Die Chinesen sind empört - und Daimler muss sich offiziell entschuldigen.

Ein deutscher Top-Manager hat in China eine Welle der Empörung in den sozialen Netzwerken ausgelöst, weil er die Chinesen beleidigt haben soll. Der leitende Angestellte der Daimler Lastwagen-Sparte habe während eines Streits auf einem Pekinger Parkplatz die Einheimischen als "Bastarde" beleidigt und beim anschließenden Streit mit Augenzeugen Pfefferspray versprüht, berichteten chinesische Medien.

Daimler entschuldigte sich in einer Presseerklärung für den Vorfall. Der Inhalt des Streits entspreche auf keinen Fall der Ansicht des Unternehmens. Wenn der Vorfall aufgeklärt sei, würden auch angemessene Maßnahmen getroffen, hieß es in der Erklärung. Da es sich um einen privaten Streit gehandelt habe, wolle man ihn zunächst nicht weiter kommentieren, sagte eine Daimler-Sprecherin in Peking.

Von wem die Aussagen des Managers veröffentlicht wurden, ist nicht bekannt. In den sozialen Netzwerken attackierten viele Nutzer den Manager, mehrfach verbunden mit persönlichen Drohungen sowie der Veröffentlichung von persönlichen Daten wie Name, Adresse und Nummernschild. Er solle sich dafür offiziell entschuldigen, hieß es unter anderem auf Weibo. Andere Nutzer kommentierten, dass dieses Verhalten kein gutes Licht auf Deutschland und ganz allgemein Ausländer in China werfe.

Oettinger und die "Schlitzaugen"

Erst vor wenigen Wochen hatte auch Günther Oettinger, EU-Kommissar für digitale Wirtschaft, mit einer "Schlitzaugen"-Äußerungen über Chinesen für Wirbel in dem Land gesorgt. Später entschuldigte er sich für die Entgleisungen während einer Rede vor Unternehmervertretern in Hamburg. Er habe keine vorformulierte Rede abgelesen, sondern "frei von der Leber" gesprochen.

Das chinesische Außenministerium hatte sich dennoch bestürzt über die abfälligen Bemerkungen Oettingers gezeigt: Sie würden verdeutlichen, dass manche westliche Politiker "ein irritierendes Gefühl der Überlegenheit haben", hatte eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums gesagt. "Wir hoffen, dass sie lernen, wie man andere als gleichwertig ansieht und mit Respekt behandelt."

Quelle: ntv.de, jug/dpa

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