"Geben Termin rechtzeitig bekannt" Der Bahn-Streik kommt - nur wann?
06.10.2014, 16:11 Uhr
GDL-Vorstand Claus Wesselsky versicherte Bahn-Reisenden, den Streik rechtzeitig bekannt zu geben.
(Foto: REUTERS)
Auf Bahn-Reisende und Pendler kommt neuer Ärger zu. GDL-Vorstand Weselsky kündigte an, dass der Lokführerstreik in den kommenden Tagen beginnen werde. Einen genauen Termin nennt er nicht. Den betroffenen Reisenden macht er jedoch ein Zugeständnis.
Bahnkunden müssen sich schon bald auf längere Streiks und größere Behinderungen einstellen. "Die Zustimmung unserer Mitglieder zu diesen Arbeitskampfmaßnahmen ist mehr als eindeutig mit 91 Prozent, so dass wir in den nächsten Tagen die Streiks schlussendlich beginnen werden", sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky.
Er versicherte: "Wir geben den Streik so rechtzeitig bekannt, dass alle betroffenen Menschen ihre Verkehrsmittel alternativ planen können." Nicht alle Arbeitnehmer-Vertreter im Konzern können sich mit Weselskys Kurs anfreunden. Angesichts wachsender Konkurrenz der GDL mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) warnte der Konzernbetriebsrat am Montag abermals vor einer Spaltung der Belegschaft.
"Insbesondere für unsere Kollegen in den Bahnhöfen und auf den Zügen spitzt sich die Situation immer weiter zu", kritisierte der Vorsitzende Jens Schwarz. Für die Kunden mache es keinen Unterschied, zu welcher Gewerkschaft die Kollegen gehörten. Der Betriebsrat berichtete auch von Streitigkeiten unter Kollegen.
Fünf Prozent mehr Geld gefordert
Die Lokführer fordern fünf Prozent mehr Geld und eine um zwei Stunden verkürzte Wochenarbeitszeit. Die GDL will außer für Lokführer auch für das übrige Personal im Zug verhandeln, etwa für Zugbegleiter und Speisewagen-Mitarbeiter. Am Donnerstag war nach den bisherigen Warnstreiks eine Urabstimmung über reguläre Streiks zu Ende gegangen.
Der Personalvorstand der Deutschen Bahn, Ulrich Weber, hatte die Forderungen der GDL in der "Bild am Sonntag" als utopisch und unerfüllbar bezeichnet. Er sagte, die Bahn bleibe verhandlungsbereit und bot an: "Wenn es nach uns geht, sitzen wir morgen am Verhandlungstisch."
Quelle: ntv.de, bdk/dpa