Wirtschaft

Aktienkurs auf Rekordtief Deutsche Bank verliert an Gewicht

Deutsche Bank im Umbruch: Die Aktienkurs fällt unter die Marke von 9 Euro.

Deutsche Bank im Umbruch: Die Aktienkurs fällt unter die Marke von 9 Euro.

(Foto: dpa)

Wie geht es weiter mit der Deutschen Bank? An der Börse lässt sich die Skepis der Anleger längst auch am Aktienkurs erkennen. Die Anteilsscheine von Deutschlands prominentestem Geldhaus sind mittlerweile für weniger als 9 Euro zu haben - so günstig wie noch nie.

Der Aktienkurs der Deutschen Bank hat zur Wochenmitte einen neuen Tiefpunkt erreicht. Die Aktien von Deutschlands größtem privaten Kreditinstitut rutschten zur Wochenmitte zeitweise um bis zu 4,9 Prozent ab. Im Verlauf markierten die Titel ein neues Allzeittief von 8,75 Euro.

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Erstmals seit Ende September 2016 waren die Papiere damit weniger wert als 9,00 Euro. Bis zum Abend konnten die Aktien der Deutschen Bank ihre Verluste deutlich eingrenzen. Zum Xetra-Schluss am Mittwoch lag der Kurs nur noch knapp 1,7 Prozent im Minus bei 9,05 Euro. Im Leitindex blieb die Deutsche Bank damit jedoch weiter der mit Abstand größte Tagesverlierer.

Anleger hätten zuletzt vor allem aus Angst vor einem Handelskrieg bei riskanteren Titeln die Notbremse gezogen, erklärten Händler. Die neue Vorsicht bekämen auch andere Kreditinstitute zu spüren, hieß es. Der europäische Sektorenindex der Banken war mit 1,6 Prozent einer der größten Verlierer.

"Anleger wollen ihre Risiken zurückfahren und das trifft besonders die Banken", meinte ein Händler. Seit Jahresbeginn hat der Bankenindex 14 Prozent an Wert verloren. Bei der Deutschen Bank ist die Lage mit einem Minus von bis dato 44 Prozent aber um einiges brenzliger. Die Marktkapitalisierung, die sich rein rechnerisch aus der Höhe des Börsenkurses und der Anzahl der ausgegebenen Aktien ergibt, liegt mittlerweile nur noch bei 19 Milliarden Euro.

Risiko weiterer Kursverluste noch nicht gebannt

Zum Vergleich: US-Branchenprimus JP Morgan wird an der Börse mit 357 Milliarden Dollar deutlich umfangreicher bewertet. Die Marktkapitalisierung liefert Investoren und Index-Anbietern wichtige Orientierungsmarken zur Gewichtung. Ein fallender Börsenwert macht Aktiengesellschaften mitunter auch als mögliche Übernahmekandidaten attraktiv.

Im Fall der Deutschen Bank reagierten Anleger zuletzt skeptisch auf die Umbauten an der Konzernspitze und die Neuausrichtung der Strategie. Die Experten des Analysehauses CFRA wiesen zum Beispiel ausdrücklich darauf hin, "nicht überzeugt vom Turnaround-Plan des neuen Vorstandschefs Christian Sewing" zu sein. Das Risiko weiterer Kursverluste sei noch nicht gebannt, hieß es in dieser Einschätzung weiter. Neben den anhaltend niedrigen Zinsen in der Eurozone, werde die Kursschwäche das Aktienhandelsgeschäft der Bank negativ beeinflussen.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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