Wirtschaft

Elf OECD-Länder sind attraktiver Deutschland lockt weniger Akademiker

Auf dem ersten Platz sehen die Forscher Australien, gefolgt von Schweden und der Schweiz.

Auf dem ersten Platz sehen die Forscher Australien, gefolgt von Schweden und der Schweiz.

(Foto: imago images / Westend61)

Abgeschlagen auf Platz zwölf: Eine OECD-Studie zeigt, dass Deutschland bei ausländischen Fachkräften nicht besonders beliebt ist - auch weil Abschlüsse oft nicht anerkannt werden. Bei zwei anderen Gruppen rangiert die Bundesrepublik jedoch höher.

Deutschland ist für ausländische Fachkräfte im Vergleich nur ein mäßig attraktives Ziel - punktet aber beim Studium und bei Unternehmern. Das ist das Ergebnis einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Zusammenarbeit mit der Bertelsmann Stiftung.

Demnach landet Deutschland nur auf dem zwölften Platz bei der Attraktivität für ausländische Fachkräfte, die einen Master-Abschluss oder einen Doktortitel haben. Auf dem ersten Platz sehen die Forscher Australien, gefolgt von Schweden und der Schweiz. Die USA landen auf Platz sieben. Schlusslicht unter den 35 Staaten, die verglichen wurden, ist die Türkei. Einer der Gründe für das schlechte Abschneiden Deutschlands bei hoch qualifizierten Arbeitnehmern aus dem Ausland sei, dass ausländische Abschlüsse "auf dem deutschen Arbeitsmarkt häufig stark abgewertet werden".

Für den Vergleich betrachteten die Autoren sieben Faktoren: berufliche Chancen, Einkommen und Steuern, Zukunftsaussichten, Möglichkeiten für Familienmitglieder, das "Kompetenzumfeld", gesellschaftliche Diversität und Lebensqualität. Außerdem beleuchtet die Studie, wie einfach ausländische Fachkräfte an ein Visum oder eine Aufenthaltsgenehmigung kommen. Dabei ist Deutschland der Studie zufolge aber auf einem der vorderen Plätze.

Bei Unternehmern weit vorne

Gut schneidet Deutschland hingegen bei Unternehmern ab. Für sie ist Deutschland im OECD-weiten Vergleich ein attraktives Ziel und gehört hier zu den besten sechs Ländern. Bessere Bedingungen gibt es demnach in Kanada und Neuseeland sowie auch in der Schweiz und den skandinavischen Ländern Schweden und Norwegen.

Auch beim Studium rangiert die Bundesrepublik unter den besten drei Ländern - im Vergleich der 36 OECD-Länder sind der Studie zufolge nur die Schweiz und Norwegen attraktiver.

"Es ist erfreulich, dass Deutschland besonders für internationale Studierende gute Möglichkeiten bietet", erklärte Jörg Dräger, Vorstand der Bertelsmann Stiftung. "Wir brauchen aber auch kurz- und mittelfristig mehr Zuwanderung von bereits akademisch ausgebildeten Fachkräften, für die Deutschland leider nicht besonders attraktiv ist."

Quelle: ntv.de, aeh/AFP/dpa

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