Dow Jones schließt im Plus Drosselung der Öl-Förderung lässt Kurse schaukeln
03.04.2023, 22:40 Uhr Artikel anhören
Die Furcht vor einem erneuten Inflationsschub belastet zum Wochenauftakt Technologiewerte.
(Foto: AP)
Die Nachfrage nach Energieaktien steigt zunehmend, da das Kartell Opec+ nun weniger Öl fördern will, dabei gewinnen etwa die Titel von Chevron und ExxonMobil. Ein großer Verlierer ist Autobauer Tesla, der trotz Rekordauslieferungen im ersten Quartal einen Kurssturz hinnehmen muss.
Steigende Ölpreise nach einer Förderkürzung des Ölkartells Opec+ haben unterschiedliche Reaktionen an der Wall Street ausgelöst. Die dadurch angeheizte Furcht vor einem erneuten Inflationsschub und länger steigenden Zinsen belastete zum Wochenauftakt Technologiewerte und drückte den Nasdaq-Index um 0,27 Prozent auf 12.189,45 Punkte. Dagegen profitierten Ölkonzerne wie Chevron von dem Preissprung und ließen den Dow-Jones-Index um knapp ein Prozent auf 33.601,15 Punkte steigen. Der breiter gefasste S&P 500 stieg um 0,37 Prozent auf 4124,51 Zähler.
"Die Drosselung der Ölproduktion führt zu einer ziemlich starken Nachfrage nach Energieaktien, die in den letzten Monaten ziemlich billig geworden sind", sagte George Cipolloni, Portfoliomanager bei Penn Mutual Asset Management. Saudi-Arabien und andere Mitgliedsländer des Ölverbunds Opec+ hatten am Sonntag die Märkte mit der Ankündigung überrascht, die Ölproduktion zu drosseln.
Wie zuvor schon in Europa heizten die gestiegenen Ölpreise die Nachfrage nach Energie-Titeln an. Die US-Ölmultis Chevron und ExxonMobil stiegen um 4,16, beziehungsweise um 5,89 Prozent. Der Preissprung beim Öl heizte zunächst Spekulationen auf länger steigende Zinsen der US-Notenbank Fed im Kampf gegen die Inflation an. "Wir könnten sehen, dass die Inflation ihren Tiefpunkt etwas höher als erwartet erreicht, was bedeuten könnte, dass die Fed ihre Zinserhöhungen viel länger und weiter fortsetzt, als viele derzeit erwarten", sagte Paul Nolte, Marktstratege bei Murphy & Sylvest.
Die US-Industrie hat ihre Talfahrt im März beschleunigt. Auch der US-Bausektor entwickelte sich schlechter als erwartet. Dies ließ Börsianer darauf setzen, dass das Ende der Zinserhöhungen nah ist. Bei den Einzelwerten schob sich unterdessen der Elektroautobauer Tesla ins Rampenlicht, dessen Titel trotz der Rekordauslieferungen im ersten Quartal um 6,12 Prozent einbrachen. Börsianer machten sich zunehmend um die Gewinnmarge des Konzerns Sorge, weil aggressive Preissenkungen die Nachfrage nur moderat angekurbelt haben. Der Bestandsaufbau könnte weitere Preissenkungen erforderlich machen, warnten etwa die Analysten von Barclays. Auch die Experten von Bernstein erwarteten weitere Preissenkungen, um die Auslieferungsziele zu erreichen. Die wachsende Konkurrenz sowie die trüben Wirtschaftsaussichten belasteten die Nachfrage.
Aus den Depots der Anleger flogen auch die Aktien von Rivian Automotive. Die Anteilsscheine des US-Elektroautobauers gaben um 1,58 Prozent nach, weil der Konzern wegen Problemen in der Lieferkette bei der Produktion im abgelaufenen Quartal enttäuschte.
Quelle: ntv.de, lve/rts