Wirtschaft

Kosten im Schnitt bei 286 Euro EEG-Umlage steigt um 8 Prozent

Den Ausbau der Windkraft will die Bundesregierung künftig drosseln, damit die Kosten der Energiewende nicht aus dem Ruder laufen.

Den Ausbau der Windkraft will die Bundesregierung künftig drosseln, damit die Kosten der Energiewende nicht aus dem Ruder laufen.

(Foto: imago/BildFunkMV)

Die Verbraucher finanzieren zu einem großen Teil den Ausbau der erneuerbaren Energien. Und die Kosten steigen für sie weiter. Verbraucherschützer fordern dringend eine Reform.

Die Energiewende wird für die Stromkunden erneut teurer. Die Umlage zur Förderung des Ökostroms steige 2017 auf 6,88 Cent je Kilowattstunde von derzeit 6,35 Cent, teilten die vier Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz, Amprion, Tennet und TransnetBW mit.

Für einen Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden könnten die Kosten für die EEG-Umlage damit inklusive Mehrwertsteuer um rund 22 Euro auf 286 Euro im Jahr steigen. Die Versorger müssen die Umlage allerdings nicht eins zu eins an die Kunden weiterreichen, sondern könnten sie auch mit gesunkenen Beschaffungskosten verrechnen.

Die seit dem Jahr 2000 erhobene Umlage finanziert den Ausbau der erneuerbaren Energien. Seit ihrer Einführung ist sie - mit Ausnahme einer Senkung im Jahr 2015 - immer weiter gestiegen.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und der Handelsverband Deutschland (HDE) fordern angesichts der regelmäßigen Erhöhungen eine Entlastung von Haushalten und Firmen bei der Ökostromfinanzierung. Das System der EEG-Umlage müsse reformiert werden, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten gemeinsamen Papier.

Stromsteuer könnte zusätzliche Milliarden bringen

Insgesamt belaste die Umlage Verbraucher und Handelsunternehmen jährlich mit mehr als zehn Milliarden Euro, erklärten die Verbände. Damit bezahlten der Einzelhandel und die privaten Haushalte "einen unverhältnismäßig hohen Anteil der Kosten der Energiewende", urteilte vzbv-Vorstand Klaus Müller. Sie schulterten fast die Hälfte der gesamten Umlage, seien aber für nur ein Drittel des Stromverbrauchs verantwortlich.

Das Konzept von vzbv und HDE soll eine Entlastung von 3,8 Milliarden Euro für Handel und Verbraucher bringen. Dazu schlagen die Verbände sechs Punkte vor. Den größten Entlastungsbeitrag könne mit gut 1,7 Milliarden Euro eine Reform der Stromsteuer bringen, erklärten die Organisationen. Obwohl Handel und Verbraucher mit der EEG-Umlage bereits für die Förderung der erneuerbaren Energien bezahlten, müssten sie für den gleichen Strom auch noch Stromsteuer bezahlen. Dies müsse beendet werden.

Außerdem stören sich die Verbände an bestimmten Ausnahmen für die Industrie bei der EEG-Umlage. Ältere konventionelle Anlagen zur Erzeugung von Strom, den das jeweilige Unternehmen selbst verbraucht, würden nicht mit der vollen Umlage belastet. "Das führt dazu, dass auf den Verbrauch von konventionell erzeugter Energie wie beispielsweise aus Kohlekraftwerken oft kein Beitrag zur Energiewende geleistet wird."

Quelle: ntv.de, mbo/rts/dpa

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