Wirtschaft

Deal in Großbritannien untersagt EU zieht Mobilfunk-Fusion den Stecker

Hutchison-Chef Li Ka-shing wollte mehr als neun Milliarden Pfund für den Kauf in die Hand nehmen.

Hutchison-Chef Li Ka-shing wollte mehr als neun Milliarden Pfund für den Kauf in die Hand nehmen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Für fast zwölf Milliarden Euro will Hutchison den Mobilfunk-Konkurrenten O2 schlucken. Dich aus Brüssel kommt die rote Karte: Kunden und Wettbewerb würden leiden.

Die Europäische Kommission hat nun auch formell die geplante Übernahme des britischen Mobilfunkanbieters O2 durch den Wettbewerber CK Hutchison Holdings Ltd unterbunden. Informanten hatten vergangene Woche bereits berichtet, dass der milliardenschwere Kauf der Telefonica-Tochter am Veto hochrangiger EU-Offizieller scheitern würde. Die EU hatte sich zuletzt restriktiver gezeigt, was Zusammenschlüsse im Telekomsektor angeht.

Die EU-Kommission teilte nun mit, sie befürchte höhere Preise und weniger Wettbewerb, sollte die Transaktion stattfinden. Innovationen und der Ausbau der Netzinfrastruktur in Großbritannien könnten leiden.

Laut der Kommission hatten die Mobilfunkbetreiber zwar angeboten, dass Telefonica die Beteiligung am Joint Venture Tesco Mobile verkauft und diesem Telekomdienstleister sowie Virgin Media Netzwerkkapazität angeboten wird. Doch das habe die Kartellwächter nicht überzeugt, weil die Schwächung des Wettbewerbs schwerer wiege, teilte die Kommission mit. Die angebotenen Zugeständnisse wären zudem schwer umzusetzen und zu überwachen gewesen.

Three gehört zum Mischkonzern Hutchison Whampoa aus Hongkong, O2 zu Telefónica UK. Die Wettbewerbshüter hatten bereits im vergangenen Oktober eine besonders gründliche Prüfung des Vorhabens begonnen. Für den Zukauf wollte Hutchison nach früheren Angaben 9,25 Milliarden Pfund (rund 11,7 Milliarden Euro) aufbringen.

Fusionsverbote sind in Brüssel vergleichsweise selten. Falls es Bedenken der Wettbewerbshüter gibt, versuchen Unternehmen in der Regel, mit Verhandlungen und Zugeständnissen - etwa dem Verkauf von Konzernteilen - für grünes Licht zu sorgen.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen