Weiter keine Einigung EVG lehnt Verhandlungen mit der Bahn ab
03.12.2014, 17:04 Uhr
"Es gibt für uns keinen Grund, hieran etwas zu ändern", sagt EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba.
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Der Tarifkonflikt bei der Bahn kommt nicht zur Ruhe: Nun hat die Gewerkschaft EVG Verhandlungen mit der Deutschen Bahn abgelehnt - darin sollte es unter anderem um eine Kernforderung der konkurrierenden Gewerkschaft GDL gehen.
Vorerst keine Ruhe im Tarifstreit bei der Deutschen Bahn. Die Tarifkommission und der Bundesvorstand der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) lehnten Verhandlungen mit dem Staatskonzern über eine neue Tarifstruktur ab, in der etwa Tarifgruppen und Gehaltsstufen für die einzelnen Bahnberufe geregelt werden.
Die Tarifgespräche sollten vielmehr auf Basis der EVG-Forderungen und der aktuellen Tarifstruktur weiter geführt werden, sagte EVG Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba. Auch das Spitzengremium der rivalisierenden Lokführergewerkschaft GDL prüft derzeit das Angebot der Bahn. Es wird erwartet, dass GDL-Chef Claus Weselsky am Donnerstag dazu Stellung nimmt.
"System hat sich bewährt"
Die Bahn hatte beiden Gewerkschaften im November getrennt Tarifangebote vorgelegt, die aber nach ihren Angaben im Kern materiell und inhaltlich gleich sind. Laut Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber enthält der Vorschlag auch eine Überarbeitung der Tarifstrukturen.
Die EVG will allerdings am aktuellen System festhalten. "Das geltende Tarifsystem hat sich bewährt, das hat selbst der Arbeitgeber immer wieder betont. Es gibt für uns keinen Grund, hieran etwas zu ändern", erklärte EVG-Verhandlungsführerin Rusch-Ziemba. Sie erwarte für die Tarifgespräche am 12. Dezember ein verhandlungsfähiges Angebot, das auf die Forderung nach einer sozialen Komponente eingehe. Im November habe die Bahn lediglich eine Einmalzahlung in Verbindung mit einer völlig neuen Tarifstruktur angeboten.
Die EVG will für ihre Mitglieder sechs Prozent mehr Lohn, mindestens aber eine Steigerung der Gehälter um 150 Euro. Kern des Konfliktes ist aber, dass die konkurrierende GDL nicht mehr wie früher allein für Lokführer, sondern auch für ihre Mitglieder unter den Zugbegleitern, Bordrestaurant-Personal und Rangierführern eigene Verträge abschließen will. Die EVG will im Gegenzug zum GDL-Vorstoß auch für die Lokführer unter ihren Mitgliedern sprechen. Die Bahn lehnt aber verschiedene Verträge für dieselbe Beschäftigtengruppe ab. Sie will die Gespräche daher so gestalten, dass am Ende identische Regelungen für eine Berufsgruppe stehen.
Quelle: ntv.de, bdk/rts