Deutsche AG geht in neuer Firma auf Europäische Coca-Cola-Abfüller fusionieren
06.08.2015, 21:54 Uhr
Seit 1929 werden in Deutschland Coca-Cola-Flaschen befüllt.
(Foto: picture alliance / dpa)
Ein Teil des Erfolgsrezeptes des Coca-Cola-Konzerns ist bislang, das Abfüllen und den Vertrieb regionalen Partnern und Tochterfirmen zu überlassen. Doch das funktioniert nicht mehr so gut wie früher. Das Unternehmen krempelt seine Struktur um.
In Europa entsteht der weltweit größte Abfüller für Erzeugnisse der Coca-Cola-Company. Die drei großen Abfüller Coca-Cola Enterprises, Coca-Cola Iberian Partners und die deutsche Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG bestätigten ihre Fusionspläne. Aus dem Zusammenschluss wird ein Unternehmen mit einem Umsatz von 12 Milliarden US-Dollar entstehen, das in 13 Ländern aktiv ist. Der Schritt ist Teil einer Initiative des Coca-Cola-Konzerns, seine Abfüller weltweit zu konsolidieren und so die Kosten zu senken.
Das fusionierte Unternehmen, das Coca-Cola European Partners plc heißen wird, soll seinen Sitz in Großbritannien haben und an den Börsen in Amsterdam, New York und Madrid gelistet werden. Chef wird der CEO von Coca-Cola Enterprises (CCE), John Brock. Das Wall Street Journal hatte vergangene Woche aus Kreisen berichtet, dass Gespräche über die Fusion laufen.
CCE mit Sitz in Atlanta, der Heimatstadt des Coca-Cola-Konzerns, wird 48 Prozent an dem neuen Unternehmen halten. Coca-Cola Iberian wird einen Anteil von 34 Prozent sein Eigen nennen, die Coca-Cola-Company, der der deutsche Abfüller gehört, 18 Prozent.
Größere Einheiten sollen flexibler sein
Der Deal passt zu den jüngsten Aktivitäten von Coca-Cola. Angesichts fallender Absätze bei kohlensäurehaltigen Erfrischungsgetränken, auch in Europa, will der Konzern seine ausländischen Abfüller in größere, effizientere Einheiten zusammenlegen.
Das Unternehmen ist der Meinung, dass größere Abfüller besser in der Lage sind, Coca-Cola und andere Getränke zu vermarkten, und dass sie flexibler bei Verpackungsgrößen und Preisen sind. Kunden kaufen weniger kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke mit vielen Kalorien, und mehr Wasser, Energy-Drinks und Tees. Für kleinere Abfüller wird das Geschäft damit anspruchsvoller.
Coca-Cola produziert Konzentrate, die an Hunderte, zumeist unabhängige Abfüllunternehmen auf der ganzen Welt geliefert werden. Die Herstellung und der Verkauf von Konzentraten ist ein renditestärkeres und weniger kapitalintensives Geschäft als die Abfüllung der Erfrischungsgetränke. Die deutsche Abfülltochter hat nach eigenen Angaben derzeit 9500 Mitarbeiter, die für 400.000 Handels- und Gastronomiekunden zuständig sind.
Quelle: ntv.de, mbo/rts/DJ