Horror-Konjunktur in Euroland Europas Wirtschaft siecht dahin
15.05.2013, 12:08 Uhr
Die Rezession hat die Euro-Zone fest im Griff.
(Foto: picture alliance / dpa)
Auch das neue Jahr bringt keine Besserung: Die Rezession hält die Wirtschaft der Eurozone fest im Griff. Spanien, Italien, Frankreich, Portugal und Griechenland bewegen sich nur noch im Rückwärtsgang. Und selbst Deutschland geht nun langsam die Puste aus.
Die Wirtschaft in der Euro-Zone ist auch Anfang 2013 in der Rezession geblieben. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den 17-Ländern schrumpfte zwischen Januar und März um 0,2 Prozent zum Vorquartal, wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte. Das Minus war größer als von Analysten befürchtet. In allen Schwergewichten der Eurozone lief die Konjunktur schlechter als erwartet. Und selbst die deutsche Wirtschaft schrammte nur knapp an einer Rezession vorbei: Im ersten Quartal wuchs sie nur noch um 0,1 Prozent. Das drückt die Kauflaune der Dax-Anleger. Auch die Börsenanalysten glauben nicht an eine schnelle Besserung.
Düster sieht es vor allem in Italien aus: Das Land steckt in der längsten Rezession seit Jahrzehnten. Die Wirtschaftskraft in der drittgrößten Euro-Volkswirtschaft büßte zum Jahresauftakt 0,5 Prozent ein – das siebte Quartal in Folge. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone schrumpft damit nun schon seit fast zwei Jahren, so lange wie noch nie seit Beginn der Statistik 1970.
Rezession in ganz Euro-Land
Auch Frankreich ist zum zweiten Mal seit 2009 in die Rezession gerutscht. Von Januar bis März sank das Bruttoinlandsprodukt zum Vorquartal um 0,2 Prozent stärker als angenommen. Bereits im Schlussquartal 2012 war die zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone geschrumpft. Im Vergleich zum Vorjahr sank die französische Wirtschaftsleistung im Auftaktquartal sogar um 0,4 Prozent.
Positive Signale gab es kaum: Österreichs Wirtschaft stagnierte zum Jahresauftakt, das BIP in den Niederlanden sank um 0,1 Prozent. Portugals Wirtschaft schrumpfte um 0,3 Prozent, die spanische um 0,5 Prozent zum Vorquartal. Auch der Krisenstaat Griechenland dümpelt weiter im Konjunkturtief: Die Wirtschaftsleistung sank unbereinigt um satte 5,3 Prozent zum Vorjahresquartal.
Sorgen bereitet den Konjunkturexperten aber vor allem, dass selbst die deutsche Wirtschaft wegen der Schuldenkrise nun an Fahrt verliert. Zwar geht die Bundesregierung davon aus, dass sich die Wirtschaft im Laufe des Jahres weiter beleben wird: "Die Aufwärtsbewegung dürfte sich im weiteren Verlauf des Jahres festigen und verstärken", sagte das Bundeswirtschaftsministerium jüngst voraus. Das Wachstum dürfte nach den neusten Zahlen nun aber geringer ausfallen als gedacht: "Damit werden die Konjunkturprognosen für dieses Jahr nochmal deutlich nach unten gesenkt werden", sagte Jörg Krämer, der Chefvolkswirt der Commerzbank.
Quelle: ntv.de, hvg/rts