Angriff auf Werbeeinnahmen Facebook und Co werfen "Fake News" raus
15.11.2016, 19:57 Uhr
Mark Zuckerberg behauptet, "Fake News" hätten den US-Wahlkampf nicht beeinflusst - dennoch ändert er die Richtlinien seines Unternehmens dahingehend.
(Foto: AP)
Gerade wird diskutiert, ob Falschmeldungen im Internet den US-Wahlkampf beeinflusst haben. Facebook und Google reagieren darauf und ändern ihre Richtlinien. Seiten, die falsche Inhalte verbreiten, sollen aus ihren Werbeplattformen rausfliegen.
Google und Facebook wollen den Verbreitern gefälschter Nachrichten den Geldhahn zudrehen. Die Richtlinien seien entsprechend geändert worden, teilte Google mit. Es sollten keine Anzeigen mehr über das Unternehmens-Werbesystem Google ads auf Seiten veröffentlicht werden, "die falsch dargestellten Inhalt haben". Damit entgehen diesen Seiten Werbeeinnahmen.
Auch Facebook unternimmt nach Angaben eines Sprechers ähnliche Schritte. "Wir zeigen keine Werbung in Apps oder Seiten, die illegalen, irreführenden oder täuschenden Inhalt enthalten - darin eingeschlossen Falschmeldungen." Die Richtlinien für das soziale Netzwerk seien dahingehend geändert worden, dass dies explizit auch für "Fake News" gelte.
Google und vor allem auch Facebook waren im US-Wahlkampf in die Kritik geraten, weil über die beiden Unternehmen immer wieder Falschmeldungen in Umlauf gebracht und immens verbreitet wurden.
Beeinflussten "Fake News" US-Wahl?
Facebook-Chef Mark Zuckerberg hatte in den vergangenen Tagen wiederholt betont, die falschen News hätten aus Sicht des weltgrößten Online-Netzwerks den Ausgang der US-Präsidentenwahl nicht beeinflusst. Sie hätten nur ein Prozent der Inhalte ausgemacht, behauptete er am Wochenende. Unklar blieb, wie diese Zahl berechnet wurde.
Zu den falschen Nachrichten, die sich über Facebook verbreitet hatten, gehörte in den vergangenen Wochen unter anderem ein Bericht, wonach der Papst den Republikaner-Kandidaten Donald Trump unterstütz habe.
Unterdessen berichtete die Website "Buzzfeed", eine Gruppe von Facebook-Mitarbeitern habe sich inoffiziell zusammengetan, um auf eigene Faust den Einfluss der falschen News zu erforschen. Die Mitarbeiter hielten bisher geheime Treffen ab, wollten aber mit der Zeit Empfehlungen an das Top-Management formulieren.
Quelle: ntv.de, hul/dpa/AFP