Wirtschaft

Zuckerberg "kopiert" Musk Facebook will ebenfalls beim blauen Haken kassieren

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Die Werbeinnahmen sinken und die Experimentierwiese Metaverse verbrennt Geld in Milliardenhöhe. Im vergangenen Jahr kann die Facebook-Mutter erstmals seit zehn Jahren keinen Umsatzanstieg vermelden. Tausende Stellen werden gestrichen. Firmengründer Zuckerberg will nun bei den Nutzern für ein Sicherheitspaket abkassieren.

Facebbok will künftig genau wie Twitter Inhaber verifizierter Accounts extra zur Kasse bitten. Das Projekt unter den Namen "Meta Verified" beginne in Kürze, teilte Firmengründer Mark Zuckerberg bei Facebook mit. Nutzer erhielten dafür unter anderem zusätzlichen Schutz vor Identitätsdiebstahl und gesonderten Zugang zum Kundendienst. Es gehe darum, die Sicherheit zu erhöhen, schrieb Zuckerberg. Das Paket soll zunächst Nutzern in Neuseeland und Australien angeboten werden. Die Kosten belaufen sich den Angaben zufolge für Web- und Android-Nutzer auf 11,99 Dollar und für iOS-Nutzer auf 14,99 Dollar pro Monat. Weitere Länder sollen folgen.

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Für Konten auf Facebook und Instagram, die bereits verifiziert sind, werde es keine Änderungen geben. Den Dienst sollten nur Nutzer, die über 18 Jahre alt sind, abonnieren können. Für Unternehmen sei er zunächst nicht verfügbar.

Bei den Nutzern herrscht in ersten Reaktionen neben Zustimmung auch Unverständnis, bisweilen sogar Häme. So ätzen einige, dass allein der garantierte Zugang zum Kundendienst das Geld wohl wert sei. Andere erinnern daran, dass Sicherheitsgarantien in ihren Augen eigentlich zum Geschäftsmodell gehören sollten.

Der Facebook-Mutterkonzern Meta hatte Anfang des Monats den ersten Umsatzrückgang seit dem Börsengang 2012 gemeldet. Die Erlöse waren im vergangenen Jahr um ein Prozent auf rund 116,6 Milliarden Dollar gesunken. Im Abschlussquartal belief sich das Minus sogar auf vier Prozent. Zugleich halbierte sich der Gewinn auf knapp 4,7 Milliarden Euro. Das neue Modell ist daher wohl auch ein Versuch, neue Einnahmen zu erzielen. Ähnlich hatte Elon Musk nach seiner Übernahme von Twitter damit begonnen, den blauen Verifizierungshaken zu versilbern. Für ihn ist fortan ebenfalls ein monatlicher Beitrag zu entrichten.

Der Konzern hat mit der Konkurrenz durch den Onlinedienst Tiktok zu kämpfen. Der Dienst, mit dem kurze Videos geteilt werden können, jagt insbesondere der Meta-Tochter Instagram Marktanteile ab. Auch die Wirtschaftskrise belastet Meta, weil Unternehmen weniger für Werbung auf den verschiedenen Plattformen ausgeben. Zugleich aber schreibt der experimentellen Konzernbereich Reality Labs, der für die virtuelle Welt namens Metaverse zuständig ist, tiefrote Zahlen. Allein im vierten Quartal 2022 belief sich das Minus auf 4,3 Milliarden Dollar.

Im November kündigte Meta den Abbau von 11.000 Stellen an - das entspricht rund 13 Prozent der Gesamtbelegschaft. Bis Ende März soll es keine Neueinstellungen geben. Allerdings stieg die Zahl der täglichen Facebook-Nutzer nach Angaben des Konzerns im vergangenen Jahr erstmals auf über zwei Milliarden.

Das laufende Geschäftsjahr hat Zuckerberg zum "Jahr der Effizienz" ausgerufen. Er wolle unter anderem das mittlere Management verschlanken und Projekte beenden, die nicht gut genug laufen. Außerdem solle künstliche Intelligenz den Softwareingenieuren dabei helfen, produktiver zu arbeiten.

Quelle: ntv.de, jwu/AFP

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