Piloten-Streik bis Mittwoch Fast 60 Prozent der Flüge fallen aus
01.12.2014, 17:45 Uhr
Zunächst waren es viele Zubringerflüge, am Dienstag wollen die streikenden Piloten jedoch noch eins drauflegen: Fast 60 Prozent der Langstreckenflüge sollen ausfallen. Frachtflüge sind bisher gar nicht betroffen.
Der erneute Streik der Piloten hat die Lufthansa und ihre Passagiere hart getroffen. Rund 150.000 Passagiere sind von den Arbeitsniederlegungen der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) betroffen. Bis Mittwoch musste Europas Luftverkehrskonzern Nummer eins nach eigenen Angaben rund 1400 Flüge streichen.
Die Piloten streiken in der mittlerweile neunten Runde unter anderem für ihre Übergangsrenten. Vor allem an den Drehkreuzen München und Frankfurt fielen am Montag zunächst viele Zubringerflüge aus. Für Dienstag waren dann auch die Piloten der Langstrecke und der Frachtsparte Lufthansa Cargo zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen.
Er gehe davon aus, dass mehr als 90 Prozent der Mitglieder den Streikaufruf befolgten, sagte VC-Sprecher Jörg Handwerg. Im engeren Streikzeitraum bis Mittwoch 00.00 Uhr wurden laut Lufthansa 1300 von 2250 Flügen gestrichen. Bei der Frachttochter Lufthansa Cargo habe gar kein Flug abgesagt werden müssen, teilte das Unternehmen mit. Der Ersatzflugplan laufe planmäßig.
Flüge der Lufthansa-Tochter Germanwings sowie der Konzerngesellschaften Swiss, AUA und Brussels Airlines sind von dem Streik nicht betroffen. Die Verhandlungen zwischen der Pilotengewerkschaft und der Fluglinie waren erneut gescheitert. Gestritten wird vordergründig vor allem um die Übergangsversorgung für die rund 5400 Piloten von Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings. Derzeit gehen die Piloten im Durchschnitt mit knapp 59 Jahren in den allein von der Firma bezahlten Vorruhestand. Lufthansa will diesen Schnitt für Bestandspiloten schrittweise auf 61 Jahre erhöhen.
Quelle: ntv.de, bdk/dpa