Wirtschaft

100.000 Studienabbrecher pro Jahr Firmen mögen Nicht-Studierte oft lieber

Auch in anspruchsvollen Berufen braucht man nicht unbedingt ein Studium. Wirtschaftsvertreter verweisen immer wieder darauf, dass duale Ausbildungswege bessere Mitarbeiter hervorbringen können.

Auch in anspruchsvollen Berufen braucht man nicht unbedingt ein Studium. Wirtschaftsvertreter verweisen immer wieder darauf, dass duale Ausbildungswege bessere Mitarbeiter hervorbringen können.

(Foto: picture alliance / dpa)

Kann man nur mit Uni-Diplom eine gute Arbeitsstelle finden und Karriere machen? Die Industrie- und Handelskammer verneint heftig. Denn für viele junge Leute - und Berufe - sei eine Ausbildung geeigneter. Das zeige auch die hohe Quote der Studienabbrecher.

Die Wirtschaft appelliert an Schulen, Hochschulen und Eltern, mehr Abiturienten den direkten Weg in die Arbeitswelt ohne vorheriges Studium zu empfehlen. "Leider betrachten viele Jugendliche und deren Eltern nach wie vor eine akademische Qualifizierung als den einzig erfolgversprechenden Werdegang", sagt DIHK-Präsident Eric Schweitzer. Dabei zeigten die hohen Abbruchquoten, dass viele mit einer dualen Ausbildung ohne den "Umweg" eines Studienabbruchs wohl besser beraten gewesen wären.

Rund 100.000 junge Leute brechen jedes Jahr ihr Studium ab. Nach einer Erhebung des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung für den Absolventenjahrgang 2012 sind es jeder Dritte an Unis und jeder Vierte an Fachhochschulen. Im April hatte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel für stärkere Bemühungen ausgesprochen, Studienabbrecher in die Berufsausbildung zu bringen. Umfassende Daten, was aus den Abbrechern wird, gibt es nicht.

Schweitzer fordert, "mit Vorurteilen aufzuräumen und Informationslücken zu schließen". Die Berufsorientierung an Schulen, vor allem an Gymnasien, müsse ausgebaut werden. Hochschulen sollten bei ihrer Studienberatung möglichst früh und durchgängig auf die Möglichkeit der dualen Berufsausbildung mit anschließender Weiterbildung hinweisen.

Firmen schätzen Studienabbrecher oft als hochmotiviert und loyal ein, so Schweitzer. Das habe eine DIHK-Umfrage bei Ausbildungsexperten der regionalen IHKs ergeben. "Erfreulich ist zudem, dass diese jungen Leute trotz verkürzter Ausbildung häufig überdurchschnittliche Prüfungsleistungen vorweisen."

Quelle: ntv.de, nsc/dpa

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