Deutsche Bank dementiert Interesse Fusions-Fantasien schieben Coba-Aktien an
31.08.2016, 10:59 Uhr
In Frankfurt stehen die beiden größten Banken, Coba links und Deutsche Bank ganz rechts, jedenfalls schon eng beieinander.
(Foto: picture alliance / dpa)
Spielt die Deutsche Bank mit dem Gedanken, mit der Commerzbank zu fusionieren? Einem Medienbericht zufolge existieren derartige Überlegungen, die Aktienkurse beider Titel ziehen daraufhin an. Allerdings hat Deutsche-Bank-Chef Cryan wohl ganz andere Pläne.
Die Deutsche Bank hat sich einem Magazinbericht zufolge intern mit einem Zusammenschluss mit der Commerzbank beschäftigt. "Die Überlegungen waren theoretisch und also in einem sehr frühen Stadium", berichtete das "Manager Magazin" ohne Angabe von Quellen. "Ob sie wieder aufgenommen werden, ist unklar." Intern werde der Idee nur einer "sehr geringe Realisierungschance gegeben", hieß es in dem Bericht.
Der Bericht ließ die Commerzbank-Aktien um mehr als vier Prozent auf 6,40 Euro steigen. Deutsche-Bank-Papiere legten um immerhin 2,8 Prozent zu. Deutsche Bank und Commerzbank notieren an der Börse nahe ihren historischen Tiefs. Die Kursreaktion zeige "die ganze Verzweiflung im deutschen Bankenwesen", sagte ein Händler. Allerdings profitierten die Kurse auch von einem starken europäischen Bankensektor, der um 1,5 Prozent zulegte. Hintergrund sind die guten Sektorvorlagen von der Wall Street. Die Branche profitierte von Spekulationen auf eine baldige Zinsanhebung in den USA.
Auf den Bericht über die Fusionsabsichten folgte aber schnell das Dementi: Für den Chef der Deutschen Bank John Cryan ist ein Zusammenschluss der beiden größten deutschen Finanzinstitute jedenfalls keine Option. "Das glaube ich nicht", sagte der Brite auf die Frage nach einer möglichen Fusion mit der Commerzbank. "Wir wollen die Deutsche Bank eigentlich kleiner und einfacher machen." Die Deutsche Bank versucht sich derzeit, von der Postbank zu trennen - bislang vergeblich. Finanzvorstand Marcus Schenck hat die Pläne auf die lange Bank geschoben, weil sich die Postbank momentan nur mit Verlusten verkaufen würde.
Cryan sagte auf der Tagung "Banken im Umbruch", in Deutschland sollten sich vielmehr kleinere Häuser zusammenschließen. Es gebe zu viele Banken hierzulande, da es nie zu einer großen Fusionswelle gekommen sei.
Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ