Wirtschaft

US-Milliardenhilfe für Ukraine G20 ringt um weitere Russland-Sanktionen

b38eaea4a7ccad8a85c9e1f77a58d349.jpg

"Wir bemühen uns, unsere Sanktionen zu verschärfen", sagte US-Finanzministerin Yellen im Hinblick auf Russland.

(Foto: REUTERS)

Artikel anhören
00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos | Feedback senden

Unter indischem Vorsitz kommen die Finanzminister der G20 zusammen. Während die Vertreterin der USA, Janet Yellen, mit weiteren Hilfsmilliarden für die Ukraine und klaren Ansagen gegenüber Russland vorangeht, gibt sich der Gastgeber zurückhaltend.

Die USA wollen der Ukraine in den kommenden Monaten rund zehn Milliarden US-Dollar an zusätzlicher Wirtschaftshilfe bereitstellen. US-Finanzministerin Janet Yellen erhöhte zugleich den Druck auf Russland: Zusammen mit den Partnern würden die USA auch künftig weitere Sanktionen verhängen, sagte sie bei einer Pressekonferenz am Rande eines Treffens der Finanzminister und Zentralbankchefs der G20-Länder im indischen Bengaluru. "Wir bemühen uns, unsere Sanktionen zu verschärfen und sicherzustellen, dass wir gegen Verstöße gegen die Sanktionen vorgehen", sagte sie.

Das Vorgehen der USA und der internationalen Partner zeige bereits Wirkung, sagte Yellen. Die Wirtschaft Russlands sei zunehmend isoliert. Und auch in der Rüstungsindustrie gebe es Probleme. Russland habe Schwierigkeiten, militärische Ausrüstung zu ersetzen, die es seit Februar vergangenen Jahres verloren habe. Schätzungen wiesen zudem darauf hin, dass im vergangenen Jahr knapp eine Million Russen das Land verlassen haben könnten, sagte sie.

Die USA sind der wichtigste Verbündete der Ukraine. Yellens Angaben zufolge haben die Vereinigten Staaten dem von Russland angegriffenen Land bereits mehr als 46 Milliarden US-Dollar an Sicherheits-, Wirtschafts- und humanitärer Hilfe zur Verfügung gestellt. Die Finanzminister der G20-Staaten, darunter der deutsche Ressortchef Christian Lindner, treffen sich in diesen Tagen in Bengaluru, um die aktuelle Lage der Weltwirtschaft und finanzpolitische Strategien zu diskutieren. Indien hat dieses Jahr den Vorsitz in der G20-Gruppe der führenden Industrie- und Schwellenländer.

Klare Worte gegen Russland von G7 erwartet

Mehr zum Thema

Der G20-Gastgeber will in dem Konflikt allerdings neutral sein - anders als die westlichen Demokratien, die umfangreiche Sanktionen gegen Russland verhängt haben. Indien will Regierungsvertretern zufolge eine G20-Debatte über zusätzliche Strafmaßnahmen unbedingt verhindern. G20-Insider sagten Reuters, es werde darauf gedrängt, das Wort "Krieg" im geplanten Abschlussdokument nicht zu verwenden. Yellen sagte dagegen, sie wolle eine starke Verurteilung der Invasion. Das Treffen soll am Samstag enden.

Im Laufe des heutigen Tages beraten auch die Finanzminister der sieben führenden Industrienationen (G7) in Bengaluru. Hier dürfte es klarere Worte gegen Russland geben. Im G7-Kreis soll Insidern zufolge die genaue Finanzierungslücke ermittelt werden. Die Ukraine benötige für dieses Jahr vermutlich deutlich mehr als 40 Milliarden Dollar, weniger als 30 Milliarden seien bisher gesichert. Außerdem werde es um Garantien und andere Absicherungen für weitere Kredite gehen. Allein der kurzfristige Finanzbedarf, um jüngst zerstörte Infrastruktur in der Ukraine wieder aufzubauen, bezifferte ein Insider auf acht Milliarden Dollar.

Quelle: ntv.de, fzö/dpa/rts

ntv.de Dienste
Software
Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen