Verhandlungen laufen Gehen Dish und T-Mobile US zusammen?
04.06.2015, 06:19 Uhr
(Foto: REUTERS)
In den USA könnte es eine Milliardenfusion geben. Der US-Bezahlfernsehanbieter Dish und die US-Tochter der Deutschen Telekom sind in entsprechenden Gesprächen. Beide Unternehmen sind an der Börse zusammen 64 Milliarden Dollar wert.
Die Deutsche Telekom hat einem Zeitungsbericht zufolge einen möglichen Partner für ihre US-Mobilfunktochter gefunden. Der US-Bezahlfernsehanbieter Dish verhandle über einen milliardenschweren Zusammenschluss mit T-Mobile US, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Insider.
Die beiden Seiten seien sich weitgehend darüber einig wie das fusionierte Unternehmen aussehen solle, hätten sich aber noch nicht auf einen Kaufpreis und die Höhe der Barkomponente geeinigt. T-Mobile US ist an der Börse 31 Milliarden Dollar wert, Dish 33 Milliarden.
Telekom-Chef Tim Höttges hatte erst jüngst bekräftigt, offen für eine Fusion in den Vereinigten Staaten zu sein. Es sei die Pflicht des Vorstandes, die Rendite von T-Mobile US weiter zu steigern, sagte Höttges auf der Hauptversammlung Ende Mai. "Wenn wir einen Partner finden, der uns dabei hilft, werden wir dies selbstverständlich prüfen."
Die Deutsche Telekom hält zwei Drittel der Aktien von T-Mobile US. Mit 55 Millionen Kunden rangiert der viergrößte Mobilfunker in Amerika nur noch knapp hinter Sprint und ist die Wachstumslokomotive der Telekom. Allerdings ist die Ausstattung von T-Mobile US mit Funkfrequenzen begrenzt.
"Das ergibt Sinn"
Dish und T-Mobile US gaben zunächst keine Stellungnahme zu dem Bericht ab. T-Mobile-US-Chef John Legere, der dem Bericht zufolge das neue Unternehmen führen soll, hatte bereits im Februar ein Zusammengehen mit Dish als vorteilhaft bezeichnet. "Dish und wir - das ergibt Sinn. Es ergibt Sinn, da wir ihr Funkspektrum und ihre Fähigkeiten mit unserem Netz zusammenlegen könnten", sagte Legere damals auf dem Kapitalmarkttag der Konzernmutter Deutsche Telekom
In den USA steht eine milliardenschwere Frequenzauktion bevor. Die beiden kleineren Anbieter T-Mobile US und Sprint befürchten, bei dem Wettbieten von den Branchenriesen Verizon und AT&T ausgestochen zu werden. Der zweitgrößte US-Bezahlfernsehanbieter Dish sitzt dagegen auf ungenutzten Frequenzen, die T-Mobile US gut gebrauchen könnte.
Quelle: ntv.de, wne/rts