Wirtschaft

Zuwachs aber gering Geldvermögen der Deutschen steigt auf acht Billionen Euro

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Die DZ Bank rechnet 2023 mit einem Wachstum.

(Foto: picture alliance / Zoonar)

Das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland ist auch 2022 gewachsen. Wegen der Entwicklung am Aktienmarkt fällt der Anstieg jedoch vergleichsweise gering aus. Trotz Ukraine-Krieg blickt die DZ Bank optimistisch in die Zukunft.

Das Geldvermögen der Deutschen ist auch im vergangenen Jahr gewachsen - auf fast acht Billionen Euro, wie eine Studie der DZ Bank ergab. Allerdings war die Zunahme mit knapp zwei Prozent deutlich geringer als 2021, als das Vermögen noch um achteinhalb Prozent zugelegt hatte. Die Bank führte das auf die Aktienkursverluste nach Beginn des Ukraine-Kriegs zurück. Dafür blieben die Ersparnisse der Haushalte relativ hoch.

Die zur Seite gelegten Geldsummen fielen zwar niedriger aus als in den Corona-Jahren 2020 und 2021, aber höher als 2019. "Nur so konnte ein Abschmelzen des Geldvermögens verhindert werden", erläuterte die DZ Bank. Sie schätzt die Sparquote 2022 auf etwa elf Prozent, das wäre etwas höher als 2019.

Das Vermögen ist jedoch in der Bevölkerung sehr ungleich verteilt. Nach Angaben des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) lag das gesamte Nettovermögen in Deutschland im Jahr 2017 bei 7,78 Billionen Euro. Bei Einteilung der erwachsenen Personen nach der Höhe ihres Nettovermögens zeigt sich für das Jahr 2017, dass das reichste Zehntel über 56,1 Prozent des gesamten Vermögens verfügte. Das oberste Prozent hielt rund 18 Prozent des gesamten Vermögens - so viel wie die ärmsten 75 Prozent der Bevölkerung zusammen. Die untere Hälfte der Bevölkerung ab 17 Jahren hatte im Jahr 2017 einen Anteil am Nettogesamtvermögen von lediglich 1,3 Prozent.

Große Verluste bei Aktien und Fonds

Bei Aktien und Fonds mussten die Haushalte im vergangenen Jahr teils erhebliche Verluste verkraften, wie es in der Studie weiter heißt. Zur Jahresmitte 2022 hatten Kursverluste sogar zu einem Rückgang des Geldvermögens um 1,8 Prozent auf 7,7 Billionen Euro geführt; die vom Ukraine-Krieg und der Energiekrise hervorgerufenen Kurseinbrüche konnten bis Jahresende nur zum Teil aufgeholt werden.

Die DZ Bank blickt optimistisch in die Zukunft: "Mit der voraussichtlich im Frühjahr einsetzenden wirtschaftlichen Erholung und dem Abklingen der energiepreisgetriebenen Inflation hellen sich die Perspektiven 2023 aber wieder auf", hieß es. "Das dürfte sich positiv an den Aktienbörsen niederschlagen und den Vermögenszuwachs unterstützen."

Die Sparneigung werde nicht nachlassen, hinzu kämen die tendenziell weiter steigenden Zinsen. "Das sollte das Geldvermögen 2023 wieder spürbar kräftiger wachsen lassen."

Quelle: ntv.de, can/AFP

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