Wirtschaft

Freude in Papenburg, Jubel in Wismar "Genting Dream" ausgedockt

Der Prozess der Ausschiffung zieht sich über Stunden.

Der Prozess der Ausschiffung zieht sich über Stunden.

(Foto: dpa)

Es ist ein immer wieder beeindruckendes Bild: Ein Kreuzfahrtriese verlässt die Meyer-Werft im Emsland. In den kommenden Wochen gehen die Arbeit nun im Inneren weiter. In Jahren denken die Ingenieure in Wismar. Dort soll eine neue Ära beginnen.

Das neue Kreuzfahrtschiff "Genting Dream" hat das Dock der Papenburger Meyer Werft verlassen. Schlepper zogen das 335 Meter lange Schiff an die Werftpier. Der Luxusliner ist das erste von zwei Neubauten für die asiatische Kreuzfahrtlinie Dream Cruises, die zur Genting-Gruppe gehört. Die "Genting Dream" ist für den chinesischen Markt gebaut und wird entlang der Küste Chinas und zu Zielen in Vietnam eingesetzt. Das zweite Schiff, die "Genting World", folgt in einem Jahr. Die Meyer Werft hat volle Auftragsbücher und ist nach Angaben eines Werft-Sprechers bis 2023 gut ausgelastet.

Bevor das Schiff Mitte Oktober an den Eigner abgeliefert wird, stehen noch weitere Innenausbauten und technische Checks auf dem Programm. Für September ist die Ems-Passage geplant - die Werft in Papenburg liegt etwa 40 Kilometer vom Meer entfernt. Danach folgen Probefahrten auf der Nordsee.

Die "Genting Dream" wird nach Reedereiangaben zu den größten Schiffen gehören, die der asiatische Markt zu bieten hat. 70 Prozent der knapp 1700 Kabinen verfügen über einen Balkon, 44 Suiten bieten auf Wunsch auch einen Butler-Service. Für bis zu 3300 Passagiere sorgt eine 2000-köpfige Crew. 35 Restaurants und Bars gibt es an Bord. Eine 610 Meter lange Promenade führt einmal rund um das Schiff. Außerdem gibt es ein Wellness-Center mit verschiedenen Spa-Bereichen, Poollandschaften und sechs Wasserrutschen. Eine Mini-Golfanlage und eine Kletterwand sind ebenfalls vorhanden.

Kiellegung in Wismar

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(Foto: dpa)

Künftig will die malaysische Genting-Gruppe ihre Kreuzfahrtschiffe selbst bauen - hauptsächlich weil die Werften in Asien kaum noch Kapazitäten haben um den Kreuzfahrt-Boom mit neuen Schiffen bedienen zu können. Im April übernahm die Gruppe die Werften in Rostock, Wismar und Stralsund. Die Bremerhavener Lloyd Werft, die seit Januar komplett zu Genting gehört, geht beim Neubaugeschäft leer aus.

Unterdessen ist in Wismar feierlich die Kiellegung von zwei Flusskreuzfahrtschiffen der "Rhein-Klasse" begangen worden. In den Dockhallen der Hansestadt in Mecklenburg Vorpommern werden die "Crystal Bach" und die "Crystal Mahler" als die ersten beiden von insgesamt vier Luxus-Kreuzfahrtschiffen gefertigt, wie die Weftengruppe mitteilte.

Wie es weiter hieß, werden die beiden jeweils rund 135 Meter langen und 11 Meter breiten Schiffe noch ihrer Auslieferung im kommenden Jahr auf dem Rhein, Main, Mosel und der verkehren. Die 55 Kabinen bieten bis zu 110 Passagieren Platz.

An der Zeremonie nahm auch Ministerpräsident Erwin Sellering statt, der sich in wenigen Wochen zur Wiederwahl stellt. Für seine SPD-CDU-Koalition ist der Weften-Deal der größte industriepolitische Erfolg der Legislatur. Nach vielen Jahren steigt in der krisengeschüttelten Branche wieder die Zahl der Jobs. In den Büchern der als MV Werften firmierenden Schiffsbau-Gruppe im Nordosten stehen den Angaben zufolge für die nächsten fünf Jahre insgesamt zehn Schiffe.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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