Wirtschaft

9000 Mitarbeiter werden weggespart Großbank Lloyds streicht radikal Stellen

Lloyds hatte in den vergangenen Jahren bereits 30.000 Jobs abgebaut.

Lloyds hatte in den vergangenen Jahren bereits 30.000 Jobs abgebaut.

(Foto: picture alliance / dpa)

Obwohl das Geschäft wieder hervorragend läuft, setzt die britische Großbank Lloyds massiv den Rotstift an: Um Kosten zu sparen, sollen mehrere tausend Jobs wegfallen und das Filialnetz ausgedünnt werden. Der erwartete Effekt könnte enorm sein.

Dank der anhaltenden konjunkturellen Erholung hat die britische Bank Lloyds im dritten Quartal mehr verdient, will aber dennoch massiv Kosten sparen. Dazu will die teilstaatliche Bank in den nächsten drei Jahren rund 9000 Stellen streichen und ihr Filialnetz ausdünnen. Das wäre rund ein Zehntel der derzeitigen Belegschaft, die laut Firmen-Webseite etwa 88.000 Vollzeitstellen umfasst.

Lloyds Banking Group
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Lloyds gab zudem bekannt, 150 Filialen schließen zu wollen, weil Kunden verstärkt Online-Angebote nutzten. Das entspricht in etwa sechs Prozent des Filialnetzes. Im Anschluss daran werde die Bank aber immer noch mehr Filialen haben als die Konkurrenz, versicherte Lloyds.

Die britische Großbank hatte in den vergangenen Jahren bereits 30.000 Jobs abgebaut. Das Institut war während der Finanzkrise mit rund 20 Milliarden Pfund vom britischen Staat vor dem Kollaps gerettet worden. Im Gegenzug erhielt das Land 41 Prozent der Anteile. Derzeit ist der Staat noch mit 25 Prozent beteiligt.

Vor einem Jahr noch massive Verluste

Insgesamt eine Milliarde Britische Pfund pro Jahr will Lloyds so bis Ende 2017 einsparen. Das wird jedoch nach Angaben der Bank zunächst einmal rund eine Milliarde Pfund kosten. Die Bank musste während der Finanzkrise vom Staat gerettet werden, der immer noch 25 Prozent hält.

Bereinigt um Restrukturierungsaufwendungen und Rückstellungen verdiente Lloyds in den Monaten Juli bis September unterm Strich 693 Millionen Pfund. Vor einem Jahr war noch ein Verlust von 1,3 Milliarden Pfund aufgelaufen.

Im abgelaufenen Quartal musste die Bank erneut Geld zurücklegen für die Entschädigung von Kunden,denen Versicherungspolicen aufgedrängt wurden, die sie gar nicht brauchten. Auf 900 Millionen Pfund (1,14 Milliarden Euro) beliefen sich die Rückstellungen dieses Mal. Insgesamt hat Lloyds bereits mehr als elf Milliarden Pfund dafür zur Seite gelegt.

Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ

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