Kein Einkauf mehr zu jedem Preis Habeck rechnet mit sinkenden Gaspreisen
29.08.2022, 18:58 Uhr
Die Frage beschäftigt viele: Wann sinken die Gaspreise wieder?
(Foto: dpa)
Es ist eine beruhigende Aussicht. Die Gasspeicher füllen sich schneller als erwartet - weshalb die Gaspreise wieder sinken dürften. Dies erwartet zumindest Wirtschaftsminister Habeck. Zugleich kündigt er an: Unternehmen, die keine Gasumlage brauchen, werden "vom Trittbrett" geschubst.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck rechnet angesichts der bereits recht gut gefüllten Gasspeicher mit wieder sinkenden Preisen. Dies sagte der Grünen-Politiker beim energiepolitischen Spitzendialog des Norddeutschen Reallabors in Hamburg.
"Wir sind bei den Speicherbefüllungen besser vorangekommen als das Gesetz es vorschreibt, wir sind heute bei knapp 83 Prozent", so Habeck. Bereits Anfang September werde der eigentlich erst für Anfang Oktober vorgeschriebene Wert von 85 Prozent erreicht. Das führe dazu, "dass wir nicht mehr für jeden Preis einkaufen werden. Dadurch werden sich die Märkte beruhigen und runtergehen", sagte Habeck. Sie seien zuletzt nicht nur wegen der starken Nachfrage nach oben geschossen, sondern auch wegen Spekulationen an den Märkten, die dauerhaft nicht zu tragen seien.
Erneut betonte er, dass die Gasumlage kommen werde. "Ja, die Gasumlage wird kommen, weil wir als Gesellschaft den Preis tragen müssen, dass wir uns zu lange in die russische billige Gasabhängigkeit begeben haben", sagte Habeck. Sie sei aber keine Extrasteuer, sondern nehme vielmehr jene Preiserhöhung vorweg, die sowieso gekommen wäre.
Habeck räumte ein, dass es Unternehmen gebe, die sich für die Gasumlage angemeldet hätten, diese aber gar nicht benötigten. "Wir werden das Problem lösen, wir werden die da vom Trittbrett wieder runterschubsen", sagte Habeck. Dabei sei es wichtig, dass das System der Gasumlage nicht zerstört werde und die Rechtssicherheit gewahrt bleibe. "Die Alternative wäre ja nicht keine Gasumlage, sondern kein Gas."
Viele Firmen seien wegen der hohen Preise an der Belastungsgrenze. Wie zuletzt bereits würden aber alle Firmen mit Liquidität versorgt, versprach Habeck. Die Bundesregierung wolle unbedingt einen Lehman-Effekt vermeiden. "So werden wir auch in Zukunft agieren." Mit dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers war die globale Finanzkrise 2008 eskaliert.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa/rts