Wirtschaft

Gefahr eines harten Brexits Institut beklagt zu sorglose Exportfirmen

Die Briten wollen im kommenden März die EU verlassen.

Die Briten wollen im kommenden März die EU verlassen.

(Foto: dpa)

Ein ungeordnetes Ausscheiden Großbritanniens aus der EU könnte Zehntausende Unternehmen in Schwierigkeiten bringen. Das Institut der deutschen Wirtschaft zeigt sich besorgt, weil die deutsche Exportwirtschaft darauf nicht ausreichend vorbereitet ist.

Die deutsche Exportwirtschaft ist laut einer Studie nicht ausreichend auf einen harten Brexit vorbereitet. Dies gilt für weit mehr als 70 Prozent der Firmen, die Waren und Güter nach Großbritannien liefern, wie das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) herausfand.

Für die Studie wurden mehr als 1100 Unternehmen aus Industrie und industrienahen Dienstleistungen befragt. Von den Firmen, die ins Vereinigte Königreich exportieren, geben knapp 30 Prozent an, keine Vorkehrungen für einen britischen EU-Ausstieg ohne Abkommen getroffen zu haben. Weitere 44 Prozent haben nur geringe Vorbereitungen getroffen.

Dabei sind einige von ihnen laut IW auch indirekt über ihre Lieferkette betroffen. Das Ergebnis der Umfrage sei besorgniserregend, sagt IW-Ökonom Jürgen Matthes: "Wer glaubt, immer weiter abwarten zu können, um einen Notfallplan zu erstellen, irrt sich." Denn es seien zahlreiche Detailfragen zu prüfen, die jedes Unternehmen spezifisch für sich klären müsse.

Laut IW hat eine Minderheit der Unternehmen allerdings rechtzeitig vorgesorgt und beispielsweise neue Lager angemietet, um Lieferverzögerungen zu überbrücken. Andere legten ihre Werksferien auf die heiße Brexit-Phase, um nicht im laufenden Betrieb ein Brexit-Chaos stemmen zu müssen.

Großbritannien will der EU Ende März 2019 den Rücken kehren. Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf, hatte jüngst gewarnt, falls es zu einem ungeordneten Ausscheiden Großbritanniens aus der EU kommen sollte, wäre dies eine Katastrophe. Ein harter Brexit würde demnach in Europa Zehntausende von Unternehmen und Hunderttausende von Arbeitnehmern auf beiden Seiten des Ärmelkanals in größte Schwierigkeiten bringen.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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