Wirtschaft

Mitglieder gesucht Interesse an Chinas Bank-Projekt wächst

China sucht weitere Partnerländer für eine neue Investitionsbank im asiatischen Raum.

China sucht weitere Partnerländer für eine neue Investitionsbank im asiatischen Raum.

(Foto: Reuters)

China hat ein neues asiatisches Bank-Projekt gegründet und sucht nun Partner – auch in Europa. Deutschland und andere EU-Länder wollen sich beteiligen. Nun signalisiert auch Japan Interesse. Den USA hingegen missfällt das Vorhaben.

China ist auf Partnersuche - und wirbt neue Förderer für die Asiatische Infrastruktur-Investitionsbank (AIIB). Doch die Stimmung ist, transatlantisch gesehen, gespalten. Amerika lehnt eine Teilnahme an dem Banken-Projekt ab - denn die USA fokussieren sich auf ihre Stellung in der Weltbank.

Das Projekt war im vergangenen Jahr von China aus der Taufe gehoben worden, um mehr Investitionen in die Infrastruktur - Straßen, Telekommunikationsnetze - nach Asien zu leiten. Manchen Beobachtern gilt es als Konkurrenz zur Weltbank und zur Asiatischen Entwicklungsbank ADB gesehen. Zudem wird sie als Möglichkeit gesehen, mit deren Hilfe China seinen Einfluss in der Region ausbaut und damit indirekt die US-Position dort schwächt.

Dagegen unterstützen europäische Staaten wie Frankreich, Italien und Deutschland die AIIB. China hat die Beteiligungen an der neuen asiatischen Entwicklungsbank begrüßt. Sobald die formelle Bestätigung vorliege, werde China mit den gegenwärtigen Partnern über den Aufbau der AIIB darüber beraten, teilte das chinesische Finanzministerium. Die drei EU-Länder könnten zwei Wochen nach der Annahme ihrer Anträge auch Gründungsmitglieder werden. Zuvor hatte auch schon Großbritannien sein Interesse an einer Mitarbeit erklärt.

Partnersuche läuft erfolgreich an

Laut der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua denken zudem Südkorea, die Schweiz und Luxemburg über einen Einstieg bei der AIIB nach. Für China ist es ein Erfolg auf dem diplomatischen Parkett: Denn selbst Japan kann sich eine Zusammenarbeit vorstellen - unter bestimmten Bedingungen wie der japanische Finanzminister, Taro Aso, mitteilte. Der Schritt kommt überraschend: Zwar pflegen die zweit- und drittgrößte Volkswirtschaft der Welt enge Handelsbeziehungen. Doch liegen sie in politischen Fragen oft über Kreuz - etwa im Streit um die von Japan beanspruchte Inselgruppe im Ostchinesischen Meer.

Voraussetzung für ein japanisches Engagement sei ein glaubwürdiges Verfahren der Kreditvergabe, sagte Aso. Auch Australien erwägt eine Mitarbeit. "Mehr als 30 Länder sind bereits dabei", sagte Finanzminister Joe Hockey im Rundfunk. "Das wird in unsere Region, in unsere Nachbarschaft ausstrahlen." Zugleich forderte er Transparenz. "Kein Land darf das Ganze kontrollieren", sagte Hockey.

Offen ist indes, ob die neue Bank ihre Kredite nach international üblichen Standards vergeben wird. Das neue Institut mit Sitz in Peking soll zunächst mit 50 Milliarden US-Dollar ausgestattet werden, doch könnte sich das Kapital mit neuen Mitgliedern auf 100 Milliarden Dollar verdoppeln.

Quelle: ntv.de, sgu/dpa/rts

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