Wirtschaft

Stärkstes Plus seit 2007 Irland ist Wachstumsprimus in EU

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(Foto: REUTERS)

Als erstes Land muss Irland unter den EU-Rettungsschirm schlüpfen und verordnet sich eine Rosskur. Die zeigt Wirkung. Inzwischen weist Dublin die höchste Wachstumsrate innerhalb der EU auf. Freuen darf sich darüber auch der IWF.

Irland hat seine konjunkturelle Aufholjagd fortgesetzt und im vergangenen Jahr wohl das kräftigste Wirtschaftswachstum in der gesamten EU erreicht. Das Bruttoinlandsprodukt auf der Insel stieg um 4,8 Prozent, wie das nationale Statistikamt mitteilte. Es war für den Inselstaat zugleich das stärkste Plus seit Ausbruch der Finanzkrise 2007.

Ein größeres Plus für 2014 hat bisher kein anderes Mitglied der Europäischen Union gemeldet. Das irische Wachstum lag fast vier Mal höher als der EU-weite Schnitt. Deutschland als größte Volkswirtschaft der Eurozone hatte für 2014 einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 1,6 Prozent gemeldet.

Irlands Finanzminister Michael Noonan kündigte an, die bisherigen Konjunkturdaten stünden im Einklang mit der Regierungsprognose für 2015 von 3,9 Prozent Wachstum. Von Oktober bis Dezember 2014 legte die irische Wirtschaft zwar nur um 0,2 Prozent zum Vorquartal zu und blieb damit weit unter den von Ökonomen erwarteten 1,0 Prozent.

Fachleute reagierten dennoch positiv, da Impulse nicht nur vom Export, sondern auch von den Ausgaben der Verbraucher kamen. Hier gab es jeweils einen Anstieg von gut einem Prozent. "Dies zeigt, dass die Erholung an Breite und Stärke gewinnt", sagte Austin Hughes, Chefvolkswirt von der KBC Bank Ireland. "Das Anziehen beim privaten Konsum sorgt für die meiste Zuversicht."

Irland hatte 2010 als erstes Land unter den EU-Rettungsschirm schlüpfen müssen und diesen 2013 wieder verlassen. Es gilt inzwischen als Musterland. Noonan wies die für das Schuldenmanagement zuständige Finanzagentur des Landes an, Kredite an den Internationalen Währungsfonds vorzeitig zurückzuzahlen. Damit spare man mehr als 1,5 Milliarden Euro, sagte er. Denn die IWF-Kredite, die ein Drittel des Rettungspakets von 67,5 Milliarden Euro ausmachen, sind teurer als die der Euro-Schutzschirme.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa

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