Wirtschaft

Ackermann-Nachfolger im US-TV Jain bekennt sich zu Deutschland

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Ein klares Ja zum deutschen Markt: Mit Kundschaft, Liquidität und Kapitalausstattung.

(Foto: REUTERS)

Wenige Tage vor dem offiziellen Aufstieg an die Spitze der Deutschen Bank gewährt der künftige Co-Chef von Deutschlands einflussreichstem Geldhaus Einblicke in die Strategie des neuen Führungsduos: Deutschland, so Anshu Jain vor US-Publikum, sei wichtiger denn je.

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Anshu Jain, der sichtbare Teil der Doppelspitze: "Unsere Kapitalquote liegt genau da, wo wir sie haben wollen." (Archivbild)

(Foto: REUTERS)

Der künftige Co-Chef der Deutschen Bank, , hat die Bedeutung des Heimatmarktes für das Geschäft des Kreditinstituts betont. Deutschland werde künftig neben den USA und den Schwellenländern zu den Wachstumsmärkten der Deutschen Bank gehören, sagte der bisherige Chef der Investmentbankingsparte in einem Interview mit dem US-Fernsehsender CNBC. Er unterstrich, dass Deutschland nach der Übernahme der Postbank für das Institut wichtiger denn je sei.

In der Bank gibt es Sorgen, dass nach dem Machtwechsel der Heimatmarkt für die Deutsche Bank an Bedeutung verlieren könnte. Am ersten Juni löst Jain zusammen mit dem bisherigen Deutschland-Chef den langjährigen Vorstandschef ab. Bislang hielten sich Jain und Fitschen weitgehend bedeckt, mit welcher Strategie sie das Unternehmen in die Zukunft führen wollen.

Nun äußerte sich Jain auch gleich noch zu den Konjunktureinschätzungen des Hauses. Für Europa sei er langfristig optimistisch, sagte Jain. Allerdings müsse dafür das Hellas-Problem gelöst werden. "Die Situation in ist zweifelsohne besorgniserregend", sagte Jain. Aus den anderen Krisenstaaten Italien, Spanien, Portugal und Irland gebe es dagegen ermutigende Signale.

Keine Übernahmen

Jain betonte, dass die Bank bei der Erfüllung der neuen strengeren Kapitalvorschriften ( ) gut vorankomme: "Unsere Kapitalquote liegt genau da, wo wir sie haben wollen." Damit zerstreute er Sorgen, dass das künftige Top-Management zu einer Kapitalerhöhung greifen könnte. Darüber war in den vergangenen Monaten immer wieder spekuliert worden. Die Bank hatte stets betont, die Vorschriften aus eigener Kraft zu erfüllen und dafür nicht den Kapitalmarkt anzapfen zu müssen.

Bereits Anfang Februar hatte Jain angekündigt, auch im Investmentbanking wachsen zu wollen und dabei die Schwäche der Konkurrenz nutzen zu wollen. Im CNBC-Interview betonte er nun, dass es dabei vor allem um organisches Wachstum gehe und Zukäufe nicht zur Strategie gehörten.

Neue Rolle der Kundschaft

Jain räumte ein, dass die Investmentbanken in den vergangenen fünf Jahren viel Vertrauen eingebüßt hätten. Um dies wieder herzustellen, seien viele Schritte eingeleitet worden. Neben der Verbesserung der Liquidität und der Kapitalausstattung stehe der Kunde wieder stärker im Fokus.

Einfache Lösungen gebe es aber nicht. Inwiefern die milliardenschweren Spekulationsverluste bei der US-Großbank einen Rückschlag bei den Bemühungen bedeuten, ließ Jain offen. Noch sei es zu früh, um aus dem Fall Schlüsse zu ziehen.

Jain lobte aber, wie offen die Bank den Fehler kommuniziert habe. Medienberichten zufolge könnte das Loch bei JP Morgan deutlich größer ausfallen als bislang bekannt. Mittlerweile ist von die Rede.

Quelle: ntv.de, rts

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