Wirtschaft

Merkel unterstützt Kandidatur Lagarde will IWF-Chefin werden

Die französische Wirtschaftsministerin Christine Lagarde kandidiert für den Chefposten des Internationalen Währungsfonds. Unterstützung aus Deutschland ist Lagarde dabei sicher. Doch in aufstrebenden Wirtschaftsnationen wächst der Widerstand gegen einen weiteren Europäer auf dem Chefsessel des Fonds.

Christine Lagarde.

Christine Lagarde.

(Foto: Reuters)

Die französische Wirtschaftsministerin Christine Lagarde kandidiert für den . "Ich habe mich dafür entscheiden, für die Spitze des IWF zu kandidieren", sagte sie in Paris. Zu dieser Entscheidung sei sie "nach reiflicher Überlegung" gelangt, sagte Lagarde. Die Unterstützung aus einer ganzen Reihe von Ländern habe sie dazu ermutigt.

Die 55-Jährige gilt als Schwergewicht in der Regierung von Präsident Nicolas Sarkozy. Präsident Nicolas Sarkozy und Premierminister François Fillon stünden uneingeschränkt hinter ihrer Kandidatur. Nach dem Rücktritt von IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn gilt sie als Favoritin für den Posten.

Um die Nachfolge Strauss-Kahns ist ein Streit zwischen Europa und den Schwellenländern entbrannt. Traditionell besetzen die Europäer den Chefposten des IWF, während die USA die Führung der Weltbank übernehmen. Nachdem Frankreich seine Finanzministerin als erste Frau an der Spitze des Währungsfonds ins Gespräch gebracht hatte, signalisierten auch Deutschland und Großbritannien Unterstützung für ihre Kandidatur - mächtige Mitgliedsstaaten wie die USA und Japan haben ihre Meinung allerdings noch nicht kundgetan. Viele Schwellenländer stellen den Anspruch Europas auf den IWF-Chefsessel in Frage.

Entscheidung fällt Mitte des Jahres

Der will bis Ende Juni entscheiden, wer den Posten übernimmt. Deutschland unterstützt die Kandidatur Lagardes. Bundeskanzlerin Angela Merkel nannte sie kürzlich eine "ausgezeichnete und erfahrene Persönlichkeit". Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hatte betont, dass Lagarde in der gesamten Finanzwelt respektiert und geschätzt werde.

Mächtige Mitgliedsstaaten wie die USA und Japan haben ihre Meinung allerdings noch nicht kundgetan. Angesichts der Schuldenkrise in vielen Euro-Ländern begrüßte auch EU-Kommissionschef Jose Manuel Barroso die Kandidatur der Französin. "Frau Lagarde ist in der internationalen Gemeinschaft gut angesehen", sagte er. Der IWF stützt Griechenland, Irland und Portugal mit Milliardenbeträgen.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa/rts

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