Wirtschaft

Konzern zählt Billigtochter an Lufthansa streicht Germanwings 18 Flieger

Germanwings steht noch auf den Maschinen, aber der Ticketverkauf läuft bereits über Eurowings.

Germanwings steht noch auf den Maschinen, aber der Ticketverkauf läuft bereits über Eurowings.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Tage von Germanwings sind gezählt: Berichten zufolge soll die Konzernmutter Lufthansa von der Billigairline erneut Flugzeuge abziehen. Die Maschinen könnten bei einer anderen Tochtergesellschaft zum Einsatz kommen.

Die Lufthansa beschleunigt Brancheninsidern zufolge nach dem Streik bei Germanwings die Verkleinerung der Billigtochter. Geplant sei, 18 der derzeit 56 Flugzeuge abzuziehen, sagten zwei mit den Plänen der Lufthansa vertraute Personen. Die Jets aus der Airbus-A320-Familie könnten stattdessen beim im Ausland ansässigen Lufthansa-Günstigflieger Eurowings Europe eingesetzt werden. Das Bordpersonal habe die Möglichkeit, zur Stamm-Airline Lufthansa zu wechseln.

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Lufthansa 7,56

Ein Lufthansa-Sprecher wollte sich dazu nicht äußern und verwies auf frühere Aussagen von Vorstandschef Carsten Spohr, nach denen schon länger geplant ist, Germanwings nach und nach zu schrumpfen. So seien etwa bereits fünf Flugzeuge aus der Flotte von anfangs 60 Maschinen abgezogen worden. Ende Oktober bestreikte die Flugbegleitergewerkschaft Ufo Germanwings und Eurowings.

Strategie zahlt sich nicht aus

Germanwings ist der erste Versuch der Lufthansa, eine eigene Low-Cost-Airline zu etablieren. Seit 2013 übernahm Germanwings darüber hinaus alle Flüge, die nicht über die Lufthansa-Drehkreuze Frankfurt und München gingen. Die Strategie ging nur bedingt auf: Die Fluggesellschaft mit Sitz in Köln verdiente auf den zuvor hochdefizitären Strecken erstmals Geld, doch konnte der Vormarsch von Ryanair und Easyjet nicht gestoppt werden.

Schuld waren aus Sicht der Lufthansa-Spitze die immer noch hohen Kosten bei Germanwings, die nur ein Fünftel unter denen der Lufthansa-Stammfluglinie lagen. Deshalb ist mit Eurowings seit einem Jahr ein Nachfolger am Start. Die neue Airline soll 40 Prozent günstiger fliegen als die Lufthansa selbst. Damit sind die Tage von Germanwings gezählt: Auf den Flugzeugen prangt noch der alte Name, da Umlackieren teuer ist, doch läuft der Ticketverkauf über Eurowings.

Quelle: ntv.de, fma/rts

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