Schneller Wechsel Mehr Klagen über Telefon-Unternehmen
28.12.2016, 16:46 Uhr
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Gut 18.000 Mal gehen bei der Bundesnetzagentur Beschwerden über Telekomunternehmen ein - und zwar pro Monat. Dabei geht es zumeist um unerwünschte Werbung. Dagegen hat sich der Service beim Anbieterwechsel verbessert.
Die Beschwerden von Verbrauchern über Telekommunikationsfirmen nehmen weiter zu. 2016 seien pro Monat durchschnittlich mehr als 18.000 Hinweise bearbeitet worden, teilte die Bundesnetzagentur mit. Die Gesamtzahl sei "erstmalig auf rund 220.000" gestiegen. Die Summe der wegen unerlaubter Telefonwerbung verhängten Bußgelder nahm demnach kräftig zu, größere Probleme beim Anbieterwechsel gab es hingegen seltener.
Ein Großteil der Beschwerden und Anfragen - mehr als 125.000 - bezog sich laut Bundesnetzagentur in diesem Jahr auf den Missbrauch von Rufnummern und unerlaubte Werbeanrufe. Werbung per Telefon ist nur erlaubt, wenn der Verbraucher dem vorher ausdrücklich zustimmt. Ein Verstoß dagegen kann mit bis zu 300.000 Euro Bußgeld bestraft werden.
In diesem Jahr verhängte die Bundesnetzagentur den Angaben zufolge Bußgelder von insgesamt mehr als 800.000 Euro - deutlich mehr als 2015, als es rund 460.000 Euro waren. Außerdem schaltete die Behörde mehr als 3000 missbräuchlich genutzte Rufnummern ab.
Zuständig ist die Behörde auch für Probleme beim Wechsel des Telekommunikationsanbieters. Verbraucher müssen hier maximal eine Unterbrechung von einem Tag zwischen Abschaltung des alten und Aktivierung des neuen Anschlusses hinnehmen. Im Jahr 2016 zählte die Bundesnetzagentur rund 2700 Fälle, bei denen die Unterbrechung länger dauerte - 2015 waren es mit 5300 Fällen noch mehr als doppelt so viele gewesen.
Deutlich zugelegt hat dagegen die Zahl der Schlichtungsverfahren. Sie hat sich im Vergleich zu 2015 auf 2000 beinahe verdoppelt. Dabei sei es zumeist um Fragen der Störungsbeseitigung bei Anschlüssen sowie um Datenübertragungsraten gegangen. Die Behörde betonte, ihr Ziel sei eine weitere Reduzierung. Dazu würden "alle zur Verfügung stehenden rechtlichen Mittel" eingesetzt.
Quelle: ntv.de, jwu/AFP