Banken-Rettungsplan in Gefahr Monte dei Paschi braucht mehr Zeit
08.12.2016, 04:36 Uhr
Monte dei Paschi ist bereits seit 1472 im Geschäft.
(Foto: picture alliance / dpa)
Bis Ende des Jahres hat die älteste Bank der Welt Zeit, fünf Milliarden Euro an frischem Kapital zu besorgen, um so den im Sommer gestrickten Rettungsplan zu erfüllen. Das klappt nicht, sagt das Geldhaus.
Die angeschlagene italienische Traditionsbank Monte dei Paschi di Siena braucht mehr Zeit für die Beschaffung von frischem Kapital. Das Geldhaus beantragte bei der Europäischen Zentralbank (EZB) eine Verlängerung der Frist für die Erfüllung des Rettungsplans bis zum 20. Januar 2017, wie die Bank am Mittwochabend mitteilte. Die Frist endet eigentlich Ende des Jahres.
Der Rettungsplan war im Sommer nach der geglückten Rettung des 1472 gegründeten Instituts gestrickt worden und sieht vor, fünf Milliarden Euro an frischem Geld unter anderem durch die Umwandlung von Schulden in Eigenkapital zu beschaffen. Die drittgrößte italienische Bank leidet vor allem unter faulen Krediten im Umfang von 28 Milliarden Euro.
Als größter Unsicherheitsfaktor für die Erfüllung des Rettungsplans galt das Referendum über eine Verfassungsreform am vergangenen Sonntag. Aus Sicht der Finanzmärkte trat das "Worst-Case Szenario" ein: Knapp 60 Prozent der Wähler stimmten gegen die Reformpläne von Matteo Renzi, der als Ministerpräsident das Referendum veranlasst hatte. Er trat am Mittwochabend zurück.
Die Märkte reagierten nach dem Ausgang der Abstimmung am Sonntag zwar zunächst verhalten, Renzis Rücktritt könnte aber eine längere Phase der Unsicherheit für das hoch verschuldete Land einleiten.
Quelle: ntv.de, jve/dpa