Wirtschaft

Preisniveau tritt auf der Stelle Öl-Schwemme schont Geldbeutel

Niedrige Energiekosten, gute Lohnabschlüsse - so bleibt mehr zum Ausgaben.

Niedrige Energiekosten, gute Lohnabschlüsse - so bleibt mehr zum Ausgaben.

(Foto: imago/Ralph Peters)

Die sinkenden Energiekosten bremsen einmal mehr den Anstieg der Verbraucherpreise. Selbst Lebensmittel werden kaum teurer. Noch verstärkt wird der Effekt durch eine andere erfreuliche Entwicklung.

Angesichts weiter sinkender Energiekosten bleibt der Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland weiterhin schwach. Die Inflationsrate verharrte im August voraussichtlich bei 0,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt vorläufig mitteilte. Ökonomen hatten mit einer noch schwächeren Entwicklung gerechnet. Auf Monatssicht veränderten sich die Verbraucherpreise demnach vermutlich gar nicht. Hier hatten Experten sogar einen Rückgang erwartet.

Die geringe Inflation stärkt die Kaufkraft der Verbraucher. Die 19 Millionen Beschäftigten mit Tarifvertrag erhielten im zweiten Quartal durchschnittlich 3,1 Prozent mehr Geld. Wegen der geringen Teuerung bleibt unter dem Strich mehr für den Verbrauch übrig.

Wie es weiter hieß, gingen die Energiepreise im August um 7,6 Prozent zurück und damit sogar deutlich stärker als bereits in den Vormonaten. Wegen der Konjunkturabkühlung in China und anderen Schwellenländern sowie einer Förderschwemme in einer Reihe von Erdöl produzierenden Ländern sind die Ölpreise seit Juni um rund ein Drittel eingebrochen. Lebensmittel verteuerten sich dagegen um 0,8 Prozent. Die Preise für Dienstleistungen legten um 1,2 Prozent zu.

Preisanstieg immer schwächer

Die Verbraucherpreise steigen seit Monaten kaum: Im Januar waren sie wegen der geringen Energiepreise sogar erstmals seit mehr als fünf Jahren gesunken, und zwar um 0,3 Prozent. Zwischen Februar und Mai stieg die Inflationsrate stetig von 0,1 Prozent auf 0,7 Prozent. Im Juni schwächte sich der Preisanstieg bereits auf 0,3 Prozent ab, im Juli lag er bei 0,2 Prozent.

Der für europäische Vergleichszwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) legte im August um 0,1 Prozent auf Jahressicht zu. Im Monatsvergleich stagnierte er. Volkswirte hatten einen Anstieg um 0,1 Prozent auf Jahres- und ein Minus von 0,1 Prozent auf Monatssicht prognostiziert.

Die Europäische Zentralbank (EZB), die eine Inflationsrate von knapp zwei Prozent anstrebt, muss sich deshalb verstärkt Sorgen über die schwache Preisentwicklung in der Eurozone machen. Auch im Juli waren die Preise im Euroraum nur um 0,2 Prozent gestiegen.

Quelle: ntv.de, jwu/AFP/DJ/rts

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