Thüringer sind die Fleißigsten Ostdeutsche arbeiten mehr als Westdeutsche
13.07.2015, 01:32 Uhr
Das Goethe-und-Schiller-Denkmal in Weimar steht für das Thüringen der Dichter und Denker. Nun kommt ein weiteres Prädikat wohl dazu.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Erwerbstätigen in Ostdeutschland arbeiten nach einem Zeitungsbericht im Jahr deutlich länger als die in den alten Bundesländern. Im vergangenen Jahr waren es im Osten 1432 Stunden, im Westen 1358 - eine Differenz von 74 Arbeitsstunden, wie die "Thüringer Allgemeine" unter Berufung auf Daten des Arbeitskreises Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder berichtet. Das entspricht einer Arbeitszeit von rund zwei Wochen.
Dafür gebe es vor allem zwei Ursachen, erläuterte die Arbeitszeitforscherin Susanne Wanger vom Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Zum einen seien Ostdeutsche eher in Vollzeit beschäftigt. Teilzeitjobs hätten sie in der Regel nicht freiwillig - etwa aus familiären Gründen - und strebten deshalb nach möglichst hoher Stundenzahl. Zum anderen hätten die Beschäftigten im Osten wegen der geringen Tarifbindung der Betriebe "höhere Wochenarbeitszeiten und niedrigere Urlaubsansprüche".
Unter den Bundesländern ist Thüringen demnach das Land mit der höchsten Jahresarbeitszeit (1454 Stunden). Dagegen ist Bremen das Bundesland mit den niedrigsten Jahresarbeitsstunden - 1329.
Quelle: ntv.de, bad/dpa