Neue Vorschläge aus Griechenland Plant Athen die Supersteuer?
06.05.2015, 04:33 Uhr
Neue Spekulationen um eine Liste aus Griechenland: Zusatzsteuer auf Autos, Luxusreisen und gehobene Einkommen?
(Foto: REUTERS)
Ist das der Durchbruch? Griechenlands Ministerpräsident Tsipras könnte Gerüchten zufolge mit einer Reihe ehrgeiziger Maßnahmen neue Geldquellen für die klamme Staatskasse erschließen - und zugleich die Steuerehrlichkeit fördern.
Die griechische Regierung will der Eurogruppe angeblich weitere steuerliche Maßnahmen vorschlagen, um die Auszahlung der letzten Tranche des zweiten Hilfspakets zu erreichen. Unter anderem sei die Einführung einer Sondersteuer für die 500 reichsten Familien Griechenlands geplant, berichtete die "Bild"-Zeitung. Das Blatt beruft sich auf eine neue Reformliste aus dem griechischen Finanzministerium. Dieses Schreiben aus Athen sei bereits in Brüssel eingereicht worden, heißt es.
Die Sondersteuer für die Superreichen wird demnach von weiteren steuerlichen Maßnahmen begleitet: Wie es in dem Bericht weiter heißt, soll zugleich auch die Zusatzsteuer angehoben werden, die Beschäftigte mit mehr als 30.000 Euro Jahreseinkommen bezahlen müssen. Eine Stellungnahme aus Athen lag in der Nacht zunächst nicht vor. Auch in Brüssel konnte zunächst niemand den Eingang der seit Wochen erwarteten neuen Reformliste bestätigen.
Luxussteuer für Autos und Inseln?
Auch eine Anhebung der Luxussteuer zum Beispiel auf teure Autos und die Einführung einer Steuer auf Luxusreisen auf griechische Urlaubsinseln sei geplant, berichtete die "Bild". Um mehr Steuerehrlichkeit zu erreichen, sollten sämtliche Zahlungen über Beträge von 70 Euro aufwärts nur noch mit EC-Karte möglich sein. Damit wären alle Transaktionen nachweisbar. Etwaige Schummeleien ließen sich so kaum noch verbergen.
Die neue Reformliste enthält angeblich weitere einschneidende Maßnahmen: Zusätzlich zu den genannten Schritte wolle die griechische Regierung die bisher drei Mehrwertsteuersätze zu einem einheitlichen Niveau zusammenführen. Die Höhe der zusätzlichen Einnahmen, die dieses Vorhaben einspielen könnte, blieb zunächst unklar.
Die Regierung unter Ministerpräsident Alexis Tsipras verhandelt seit seinem Amtsantritt Ende Januar mit den Geldgebern der Eurozone über die weitere finanzielle Unterstützung. Voraussetzung einer letzten Tranche von Hilfskrediten in Höhe von 7,2 Milliarden Euro ist aber eine eine umfassende Liste mit Reformen.
Quelle: ntv.de, mmo/AFP