Wirtschaft

Ordentlich Geld verdient Raiffeisen Bank überrascht

Erfreuliche Zahlen der RBI.

Erfreuliche Zahlen der RBI.

(Foto: REUTERS)

Die Raiffeisen Bank International (RBI) schneidet im zweiten Quartal besser ab als am Markt erwartet. Nach den ersten sechs Monaten sieht sich das stark in Osteuropa engagierte Geldinstitut im Plan und bestätigte daher seine Ziele für 2015.

Die Raiffeisen Bank International (RBI) wartet mit guten Ergebnissen im zweiten Quartal auf. Investoren reagierten mit umfangreichen Käufen, die Aktie legte kräftig zu. Deutlich besser abgeschnitten als am Markt erwartet hat die stark in Osteuropa engagierte Bank aus Wien beim Nettogewinn und beim Zinsüberschuss. Auf Halbjahressicht wurden allerdings durchweg schlechtere Ergebnisse verbucht. An den Zielen für 2015 hält die RBI unverändert fest.

Raiffeisen International
Raiffeisen International 31,14

Der Zinsüberschuss sank in den drei Monaten per Ende Juni wegen des Niedrigzinsumfeldes zwar auf 862 Millionen Euro von 975 Millionen im Vorjahr. Hier hatten Analysten im Mittel aber nur 827 Millionen Euro erwartet. Die Experten der Berenberg Bank heben dies hervor: Es zeige, dass die Bank in dem aktuellen Zinsumfeld Geld verdienen könne. Sie verweisen zudem auf den Provisionsüberschuss, der im zweiten Quartal mit 385 Millionen Euro ebenfalls 5 Prozent oberhalb der Erwartung ausgefallen sei.

Noch wesentlich stärker nach oben wich das Konzernergebnis ab. Es stieg auf 204 Millionen Euro von 183 Millionen im Vorjahr. Analysten hatten der Bank mit 135 Millionen deutlich weniger zugetraut. Bereits im ersten Quartal hatte die Bank hier die Konsensschätzung deutlich übertroffen.

Probleme in Russland und in der Ukraine

Vorstandsvorsitzender Karl Sevelda ist mit dem Halbjahresergebnis "nicht unzufrieden". Vor allem die Eigenkapitalquoten hätten sich deutlich verbessert, führte er an. Im Übrigen sei das erste Halbjahr von vier Faktoren geprägt gewesen: der hohen Volatilität auf den Devisenmärkten, dem anhaltenden Niedrigzinsumfeld, der Rezession in Russland und der Ukraine sowie dem Wirtschaftsaufschwung in Zentraleuropa.

Vor allem Russland und der Ukraine machen der Bank zu schaffen. In der Vergangenheit generierte die RBI rund die Hälfte ihrer Gewinne in Russland. Der Durchschnittskurs des russischen Rubels lag um 27 Prozent, jener der ukrainische Hryvna um 40 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Dies schlug auf das Betriebsergebnis durch.

Im Gesamtjahr erwartet die RBI aber weiter einen Verlust. Geschuldet ist er vor allem den Kosten für den Umbau der Bank. Die Restrukturierungskosten in Höhe von rund 550 Millionen Euro würden voraussichtlich noch im laufenden Jahr gebucht, wiederholte Sevelda bereits zuvor gemachte Angaben. Auch die Einschätzung der Riskovorsorge hat Bestand. Hier wird weiter ein Bedarf unter dem Vorjahresniveau von 1,7 Milliarden Euro erwartet. Nach Umsetzung der strategischen Maßnahmen soll die Kostenbasis rund 20 Prozent unter dem Niveau von 2014 liegen.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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