US-Einzelhändler gehen baden Rally der US-Börsen erhält Dämpfer
21.11.2023, 23:06 Uhr Artikel anhören
Die seit Ende Oktober laufende Rally an der Wall Street legt eine Pause ein.
(Foto: REUTERS)
Die Erholungsrally an den US-Börsen gerät eins Stocken: Die US-Börsen gehen mit leichten Verlusten aus dem Handel. Die Veröffentlichung der Protokolle der jüngsten Fed-Sitzung spielt dabei weniger eine Rolle als die trüben Ausblicke diverser US-Einzelhändler.
Nach Veröffentlichung der Fed-Protokolle haben die US-Börsen im Minus geschlossen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging 0,2 Prozent tiefer auf 35.088 Punkten aus dem Handel. Der technologielastige Nasdaq gab 0,6 Prozent auf 14.199 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 büßte 0,2 Prozent auf 4538 Punkte ein.
Die Veröffentlichung der Protokolle der jüngsten Sitzung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) von Anfang November spielte am Markt kaum eine Rolle. Die Fed ist nach einer Serie von aggressiven Zinserhöhungen mittlerweile auf Vorsicht bedacht, wie aus den Protokollen hervorgeht. Dabei waren sich alle Beteiligten einig, dass man nunmehr in einer Position sei, behutsam vorzugehen. Wenn allerdings die Fortschritte hin zum Inflationsziel von zwei Prozent als "unzureichend" eingestuft werden sollten, wäre eine weitere geldpolitische Straffung aus Sicht der Währungshüter angemessen. An den Terminmärkten wird allerdings damit gerechnet, dass es nicht mehr dazu kommt und nächstes Jahr Zinssenkungen anstehen. Eine Lockerung wird von den Händlern bereits für Mai 2024 als wahrscheinlich erachtet und ist für Juni komplett eingepreist.
Eine Reihe negativer Prognosen von US-Einzelhändlern zeichnete ein düsteres Bild für die Verbraucherausgaben. Lange Gesichter gab es angesichts geschrumpfter Umsätze im Quartal bei den Anlegern von Kohl's. Die Aktien der Kaufhauskette verloren knapp neun Prozent. Pessimistischere Ausblicke von Lowe's und Best Buy brockten den Papieren der Baumarktkette einen Verlust von mehr als drei Prozent und des Elektronikhändlers von rund einem Prozent ein. Nach einer ebenfalls trüben Prognose stürzten American Eagle Outfitters um fast 16 Prozent ab. Besser lief es für die Sporteinzelhändler Dick's Sporting Goods und Hibbett, die beide ihre Jahresziele nach oben schraubten. Die Papiere gewannen 2,2 und fast zehn Prozent.
Im Techsektor warteten Anleger gespannt auf die nach Börsenschluss anstehenden Quartalszahlen des Chip-Designers Nvidia. Marktteilnehmer rechnen mit einer weiteren starken Umsatzprognose. Der Schwerpunkt wird jedoch auf den Auswirkungen der ausgeweiteten US-Einschränkungen für den Verkauf seiner High-End-Chips nach China liegen. Die Zahlen gelten als Bewährungsprobe für die Big-Tech-Aktien, deren Anstieg in diesem Jahr den größten Teil der Gewinne des S&P 500 ausmachten. Die Aktien von Nvidia gaben im Vorfeld um knapp ein Prozent nach. Auch andere Megacap-Aktien wie Intel und Microsoft rutschten um bis zu 2,4 Prozent.
Amazon-Papiere sackten um 1,5 Prozent auf 143,9 Dollar ab. Einem Bericht des Senders CNBC zufolge plant Konzernchef Jeff Bezos, weitere Anteile auf den Markt zu werfen. Bezos könnte sich am Dienstag von acht bis zehn Millionen Papieren im Wert von mehr als einer Milliarde Dollar an dem Online-Händler trennen, hieß es in dem Bericht.
Quelle: ntv.de, ino/rts