Tabakkonsum nimmt wieder zu Raucher bringen Staatskasse zum Klingeln
20.04.2015, 14:48 Uhr
Im ersten Quartal 2015 wurden Tabakwaren im Wert von 5,2 Milliarden Euro versteuert.
(Foto: dpa)
In Deutschland wird wieder mehr geraucht. Laut Statistischem Bundesamt macht sich das bei den Steuereinnahmen bemerkbar. Besonders Zigaretten sind beliebt, der Absatz von Pfeifentabak geht zurück. Den Grund dafür kennen die Experten bereits.
Deutschlands Raucher haben Staat im ersten Quartal 2015 mehr Steuereinnahmen eingebracht als ein Jahr zuvor. Insgesamt wurden von Januar bis Ende März Tabakwaren im Verkaufswert von 5,2 Milliarden Euro versteuert, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Das waren 161 Millionen Euro oder 3,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die versteuerten Tabakwaren spülten knapp 3 Milliarden Euro in die Staatskasse, der Rest ging etwa an die Tabakindustrie oder die Händler. Vor allem Zigaretten waren bei Rauchern beliebt: Mit 16,1 Milliarden Stück wurden 0,4 Prozent mehr Glimmstängel verkauft als 2014. Der versteuerte Verkaufswert stieg auch infolge der Erhöhung der Tabaksteuer mit plus 3,2 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro deutlich kräftiger.
Pfeifen nicht mehr so beliebt
Laut der Behörde wuchs auch die Menge des versteuerten Feinschnitt-Tabaks zum Selberdrehen um 1,2 Prozent. Die Zahlen ergeben sich aus den Bestellungen von Steuerzeichen für Packungen. Die Statistik gibt also nicht den tatsächlichen Tabakkonsum wieder. Einbußen gab es hingegen beim Pfeifentabak. Die verkaufte Menge ging hier um 12,6 Prozent auf 289 Tonnen zurück. Bei versteuerten Zigarren und Zigarillos schrumpfte der Absatz sogar fast um die Hälfte (minus 42,1 Prozent).
Diesen starken Rückgang begründeten die Statistiker mit einer Änderung der EU-Tabakrichtlinie: Seit Januar müssen Eco-Zigarillos, deren Deckblatt aus verarbeitetem Tabak besteht, als Zigaretten versteuert werden. Im Verhältnis zu verkaufsstärkeren Erzeugnissen wie Zigaretten macht sich das Minus von 18,2 Prozent in der Staatskasse aber weniger bemerkbar.
Größere Verluste für den deutschen Fiskus verursacht der Handel im Ausland: Der Deutsche Zigarettenverband (DZV) geht davon aus, dass mehr als jede fünfte in Deutschland gerauchte Zigarette nicht hierzulande versteuert wird. 140 Millionen Stück stellte der Zoll allein im vergangenen Jahr sicher. Die Grenzländer Polen und Tschechien zählen nach Angaben des Verbands zu den größten Absatzmärkten für Zigaretten.
Quelle: ntv.de, hla/dpa